Bora küsst Mondlandschaft

Eine bemannte Reise zum Mond kostet laut NASA Schätzungen 28 Milliarden US$. Das könnt ihr günstiger haben. Reist auf die Insel Pag, oder wie heisst das Wort für kroatische Insel mit drei Buchstaben?

‚Bei der Ankunft vom Festland sieht die Insel Pag wie eine Steinwüste oder eine kahle Mondlandschaft aus. Grund dafür ist der kräftige Fallwind Bora, der salzige Luft mit sich bringt. Pag ist eine einzigartige karge Schönheit.‘ (aus: Faszination-Kroatien.de)

Na ja, ausser Salz, räudige Schafe und Wind gibt es hier wenig. Ob das schön ist, ist Ansichtssache. Zahlungsfähige Touristen werden mit obigem Slogan angelockt.

Brücke auf die Insel Pag

Auf unserer Fahrt über Pag und der weiteren Tour an der unbewohnten Küste unterhalb des Gebirges Velebit geraten wir unerwartet in die Wucht der Bora, der wilde, kalte, böige Fallwind aus NordOst (NO). Er bläst 24 Stunden lang. Damit begleitet er uns 130 Kilometer, die wir in 1.5 Tagesetappen bei hochkonzentrierter Fahrt mit unseren 40 Kilo schweren Reiserädern, ohne Absturz in den Abgrund und ohne Touchieren der vorbei brausenden Fahrzeuge unbeschadet überleben. Dann ist der Spuk vorbei. ‚Winde vom Bora-Typ gehören mit … ihren hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten zu den stärksten der Welt. Spitzengeschwindigkeiten einzelner Böen erreichen am Westfuß des Velebits Werte von bis zu 250 km/h. Bora ist der wohl gefürchtetste Wind an der Adria.‘ (Wikipedia)

Fünf Tage dauert unsere Reise durch Kroatien von Süd nach Nord. Unterdessen haben wir Optionen mit Fährfahrt nach Italien (300€, zu teuer), Regionalzüge von Split über Zagreb nach Rieka (zu umständlich und lang) und Flixbus (keine Fahrradmitnahme) verworfen. Da können wir auch radeln. Na, wenn wir gewusst hätten, was uns erwartet: Halbinsel Peljesac, Ploče, Camping am ehemaligen Kinderreha-Zentrum – ‚lost place‘ – an der schönen Makarska Reviera, Trogir nördlich von Split, zwei Gartencamping (die kroatische Antwort auf deutsche Dauercampings) und der überteuerte Camping mit nahezu keiner Infrastruktur in der steilen Bucht bei Senj.

Makarska Reviera
Kirche in Trogir, UNESCO-Welterbe
Senj, die einzige Stadt zwischen Zadar und Rijeka

Nach täglicher Ankunft tauchen wir in die 24 Grad warme Adria als erste Erholung nach Hitze und/oder Dauerböen.

Wir trotzen dem Wind und lassen den Fotoapparat stecken. Ab Rijeka wird es besser und wir genuss-radeln über die Berge weiter nach Slowenien.
Ein paar Impressionen:

Zwischendurch genießen wir das Essen
Ehemaliges Kinder-Reha-Zentrum an der Makarska-Reviera
Picknick im nordkroatischen Grenzgebiet mit Brunnen und luftigem Schattenplatz
Grenze Kroatien / Slowenien. Fahren wir in’s Gefängnis rein oder raus?
St. Florian bei Koper in Slowenien

P.s. Beitragsbild: Suche Rolf auf dem Weg zum ‚Fährhafen‘. Rechts das Velebit-Gebirge auf dem Festland

2 Kommentare

  1. Slowenien – Maribor – Marburg – ein Besuch wert vor allem das Soca Thal – Riverrafting, Wandern und vor allem Gleitschirmfliegen. Wenn ich so schreibe – Zeit dass ich auch abhauen sollte…… LG Günther

  2. Bei der Bora über Pag, wahrlich was für hardcore Radler 👍unglaublich! Da kam das Genuß – Radeln als Belohnung gerade recht…schön von euch zu hören und zu sehen, Wahnsinn, was ihr schon für eine Strecke zurückgelegt habt…hier sucht jeder heute einen Schattenplatz… Einen schönen Sonntag und eine spannende nächste Woche

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