Ach, wie schön ist Italien! Herrlich, als im Val Dolina jemand an der Strasse auf unseren Gruss ‚Ciao‘ antwortet. Kurz darauf verlassen wir Slowenien und rollen nach Italien ein.


Herrlich! Triest liegt vor uns und lässt unser Herz hüpfen.



Der nette Mensch in der Touristeninfo ist vermutlich selbst Radfahrer. Nach acht Wochen die erste Touristeninformation, die uns mit brauchbaren Informationen versorgt, wie wir weiter in den Norden kommen. Auf dem EuroVelo (EV) 8 kommen uns viele Radler mit und ohne Gepäck entgegen. Wir sind einmal mehr die Geisterfahrer… und bereuen es kein bisschen. Die Tage sind so unerträglich heiss, dass wir mehr Flüssig- als feste Nahrung zu uns nehmen. Kühle Nächte in den Bergen: wir kommen.

Bis hier hat uns die Graphhopper Routing Library gut geführt. Nun kommen die Alpen, die wir von Ost nach West queren wollen. Für die beste Alpenroute bemühen wir Freund Otfrid, unsere AI (Alpen Intelligenz, Altfeld Intelligenz), der nahezu alle Berge und Pässe in den Alpen kennt. Das kommt richtig gut. Eine Route, die wir mit der KI nicht gefunden hätten. Über Udine geht es erstmal ins Friaul, Richtung Karnische Alpen.

Auf dem tollen Campingplatz Natura am See ist für Radfahrer mit Zelt noch was frei. Hier treffen wir auf viele Outdoorsportler, Radfahrer, Motoradfahrer, Kanuten. Eine grosse Gruppe Parasportler verbringt das letzte lange Wochenende hier. Nette, aufgeschlossene Menschen mit Zeit für einen Austausch. Die umliegenden Berge deuten an, was auf uns zukommt.

Es wird bergig. Die Adria liegt schnell weit hinter uns.

In Santo Stefano di Cadore gibt es einen letzten Espresso, bevor es auf Otti’s Route zum Lago di Misurina in den ‚Drei Zinnen Nationalpark‘ geht. Jetzt wird mehr geklettert als geradelt. Wir fotografieren Dutzende von Zinnen, immer wieder in der Annahme, dass es die ‚Drei Zinnen‘ sind. Die echten Zinnen haben wir wohl gar nicht erwischt.


Strassenschilder kündigen Cortina d’Ampezzo, Sexten und all die legendären Skiorte an.


Dann verlassen wir Bella Italia und rollen nach Südtirol ein. Am nächsten Tag geht es weiter nach Bruneck, Brixen. Freakviertel sucht man hier vergeblich. Unser Tagesziel ist Bozen, eine spannende Stadt mit italienischem Flair. Die Menschen sind hier viel offener, als in den touristischen Orten hinter uns. Wir übernachten in einem Apartment in einem Wohnviertel. Die Bar Jolly ist abends und morgens unsere Einkehr. Die Betreiber freuen sich, dass Fremde hier halt machen. Es gibt Bier mit Schnittchen und Snacks. Die Eisdiele der Einheimischen suchen wir auch noch auf – statt Abendessen.


Meran und weiter Richtung Reschenpass. Radfahrer aller Arten, mit und ohne Gepäck, kommen uns in Horden entgegen. Wer fährt die Alpen auch schon von Süden nach Norden? Weiter durch’s Pustertal und die Eisack entlang.
Wir sind noch immer bass erstaunt, wieviele verschiedene Landschaften, Sehenswürdigkeiten, Länder und Städte wir in wenigen Tagen durchqueren. Berge hochstrampeln, die noch kurz vorher kaum erreichbar scheinen. Das Fahrrad, ein tolles Fortbewegungsmittel!

Den ersten Campingplatz im schweizerischen Val Müstair lassen wir liegen und nehmen den steinigen Weg, klettern noch ein wenig aufwärts, um mitten im Wald, wo die Geister, Feen und Füchse leben, auf dem hübschen, kleinen Campingplatz Pé da Munt unser Zelt aufzuschlagen. Wir werden herzlich willkommen geheißen.
Diese Woche haben wir, abgesehen von dem netten Motorradfahrer und ehemaligen Rad-Amateur aus Regensburg, wenig Bekanntschaften gemacht. Was macht man da? Man trifft unverhofft bekannte Gesichter aus Marburg im hintersten Eck der Schweiz auf dem Campingplatz.

Mit Barbara und Udo verschwätzen wir bei Lagerfeuer und Bier den Abend, fallen in die Schlafsäcke, und freuen uns auf den morgigen Ruhetag.
Hallo ihr zwei Beiden,
was soll ich zu eurem neuen „Wochenbericht“sagen?
Einfach nur toll, toll und toll 👍
Respekt für euren Mut, eure Entschlossenheit und tiefes Vertrauen in das Schöne, das es zu entdecken gilt❣️ Ganz liebe Grüße aus Marburg
Nicole und Micha😘