Die Vögel ziehen in den Süden. Wir radeln gen Norden.

Das lernen wir bei unserem Besuch im Bird Center Urdaibai. Wir fahren spontan hin, als wir die Wegweiser dahin sehen. In Urdaibai im Baskenland ruhen sich die Vögel auf ihrem Weg nach Süden und Norden aus. Hier ist sozusagen der Flaschenhals. Es gibt hier ein Forschungszentrum u.a. zur Vogelbeobachtung und Zählung.

Urdaibai: Ostatlantischer Vogelzug
Blick vom Tower auf die Vogellandschaft in Urdaibai
Löffler – cooler Vogel

Das Baskenland, Kantabrien und Asturien. Die Atlantikküste ist rau und bergig. Am Wasser tummeln sich die Wellenreiter. Auf den Wegen die Radler und Wanderer.

Küste vor Bilbao
Hinten fünf Alibi-Windräder und Regen
Bei stürmischen Wetter mit den Surfern auf der Zeltwiese

Gemässigte Temperaturen und überhaupt viel Wetter erinnert uns an die Bretagne sowie an die Kanarischen Inseln, deren Platanen (sehen aus, wie Bananen, schmecken aber viel besser) man hier kaufen kann. So auch die Architektur mit den Häusern aus Stein und Fenster und Balkonen mit dunklem Holz davor. Manchmal sehr schmuck hergerichtet, manchmal verlassen und verfallen. Weidewirtschaft und Gemüsegärten, da wo man Anbauen und Ernten kann. Alles herrlich grün.

Die Schwebebrücke bringt uns über die Bucht vor Bilbao
Manchmal schmuck herausgeputzt, …
… manchmal dem Verfall geweiht
Holzbalkone, wie auf den kanarischen Inseln
Petrochemie in der Bucht von Bilbao: hier arbeitet Juan Carlos
Massentourismus in Laredo

Statistisch regnet es hier im Sommer jeden dritten Tag, im Winter jeden zweiten. Nach Monaten blauen Himmels und hohen Temperaturen geniessen wir das, ebenso, wie die zwei Regentage auf dem Fahrrad. Dazu haben wir herrliche Radeltage durch die schöne Gegend, durch Täler, kleine Ortschaften, tiefe Schluchten und manchmal Blick auf die Küste. Herrlich gelegene, liebevoll betriebene Campingplätze, mehr oder weniger im Nichts, versüssen unsere Erkundungsfahrten.

Abendessen auf dem Camping Cabuérniga: Die gehäuteten Tomaten sind der Hit.


Fahrradfahren in Nordspanien

Hier gibt es die längsten Fahrradstrassen Europas. Die Autos werden auf die Autobahn geleitet und auf den Nationalstrassen haben die Radler Vorfahrt.

Via Verde: den teilen sich Wanderer und Radfahrer

Soviel Wertschätzung bekommen wir. Rennradlern grüssen uns. Autofahrer fahren erst Kolonne hinter uns, um uns dann überholen und zu bejubeln. Es gibt sogar welche, die mit ihrem Handy ein Video von uns drehen.

Spanier selbst fahren scheinbar nur Fahrrad aus sportlichen Zwecken und damit vornehmlich am Wochenende, an Feiertagen oder in den Ferien.

Doppelt hält besser, solche Schilderkombinationen mit Hinweisen auf Radfahrer sieht man häufig

Unser letzter Abend auf dem supernetten Camping Itxaspe bei Deba, die für Radler und Wanderer immer noch einen Platz frei haben. Es gibt Nudeln mit Tomatensauce, was sonst. Rosi aus Koblenz wandert von Irun nach Bilbao und nimmt unsere Einladung zum Nudelessen gerne an.

Auf der Höhe unter der Bergkette: Blick auf den Campingplatz Itxaspe
Blick vom Campingplatz auf den Berg im Bild oben


Schnell sind wir am nächsten Morgen in San Sebastian, das sich von seiner typischen und besten Seite zeigt. Es ist Samstag. Unzählige Rennradler sind auf der Strecke, wo wir die letzten Pässe einsammeln.

Strandtag in San Sebastian – doch nicht alle auf dem Rennrad unterwegs
San Sebastian: letzter Kaffee vor der Grenze

Ja, wehmütig wird es uns. Der einen, weil sie die spanische Mentalität, Unkompliziertheit und Herzlichkeit vermissen wird, dem anderen, weil wir auf Galizien verzichtet haben und ‘quasi’ den Rückweg antreten. ‘Quasi’, es sind noch mindestens 1500 Kilometer bis daheim. Da gibt es noch viel zu erleben.
Wir kaufen nochmal ein, das, was es in Frankreich nicht gibt oder das, was in Frankreich ungeheuer teuer ist. Und dann geht es über die Grenze.

Hasta luego… in Galizien ?.

3 Kommentare

  1. Hallöchen Rolf und Astrid,

    Vogelreservate sind toll ; und dann auch noch unverhofft!

    Die Gegend in Spanien, durch die ihr gefahren seid, kenne ich gar nicht (außer Bilbao) und das ist ja wirklich klasse dort.

    Die Vuelta hilft natürlich auch, neben eurem Blog, immer dabei, sich zu wundern, wie schön, ätzend und erstaunlich Spanien so ist.

    Ich freue mich auf den weiteren Verlauf eurer Etappen… wie schön, dass es noch so viele sind.

    Liebe Grüße von Petra

    P. S. Hubi fand den Euro Velo an der Atlantik Küste von Norden nach Bordeaux besonders schön.

  2. Liebe Astrid, liebre Rolf,

    heute vor fünf Jahren haben wir uns kennengelernt und darüber freue ich mich immer wieder!!!! Wir sind in meinem gelben Bus ins Piemont gefahren und zur Trans Piemont aufgebrochen – es war eine wunderbare Woche. Insbesondere den ersten Abend mit den singenden italienischen Herren vor meinem Hotelzimmer, sowie die unbeschreiblich schönen Tage auf dem MTB mit euch in dieser Gegend werde ich nie vergessen.
    Heute Abend hab ich auf uns mit einem schönen kühlen allgäuer Hell auf der Bank vor meiner Hütte angestoßen,
    alles LIebe euch,
    Julia

  3. P. S.
    Hallöchen, ein Nachtrag.

    Die Schwebebrücke in Bilbao ist ja krass!
    Die kenne ich gar nicht.

    War das ein Vergnügen, damit die Bucht zu überqueren?

    Nochmals alles Liebe von Petra

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