Zum Atlantik oder zurück in die Berge ?

Wir fahren auf dem EuroVelo6, der von Bukarest nach Nantes führt, durch´s französische Jura, die Bourgogne, da wo der Comté herkommt, den Lennart gern isst, und weiter Richtung Atlantik.

Camping am Euro Velo 6

So richtig wissen wir nicht wohin. Ein paar Tage mit kühlen Temperaturen und Regen rufen nach dem Süden. Dort aber sind Teile von Frankreich zur Risiko-Region erklärt worden. Wir befinden uns auf den Spuren der Tour de France, deren Route häufig und dieses Jahr besonders dort verläuft, wo wir uns aufhalten. Wir passieren schöne Städte, wie Montbéliard, Besançon und Dole. Sie haben gotische Kathedralen und mittelalterliche Stadtkerne.

Besançon
Die Uhr würde sich an unserem Haus auch gut machen
Einer ist Kirchenfan und einer von uns ist fasziniert von den vielen verschiedenen Brücken: alte Eisenbahnbrücke in Dole
Züge fahren hier nicht mehr
Dole: ein Kunstwerk
Dole: Was ist echt, was ist gemalt?
Kaffeepause in Tournus. Die Tour war hier in 2010. Wer findet die Katze?
Bourg-en-Bresse: Hier gastiert die Tour am 18. September. Wir sind zwei Wochen vorher da

Raus aus dem Jura fahren wir am Kanal Rhin-Rhone, am Dubs und der Saône lang. Wir passieren über 70 Schleusen. Boote und damit Arbeit für die Schleusenwärter gibt es kaum. Die Schlechtwettertage haben wir bald vergessen, aber auch die Langsamkeit des Seins, das gemächliche Fliessen der Gewässer und die stillen, oft wie ausgestorben wirkende Orte, lassen bald unsere Entscheidung reifen: Zurück in die Berge!

Schleuse Nummer 42

Wir finden im französischen Jura, nahe Bourg-en-Bresse, den wunderschönen Campingplatz Municipal Journans. Klein, aber fein. Hanglage, Gras unter Bäumen. Blick auf die Weinberge. Im nahegelegene Ort finden wir alles, was wir brauchen: Boulangerie, Epicerie, Boucherie. Die Einkäufe landen im campingplatzeigenem Kühlschrank. Die Rezeption ist nicht mehr besetzt. Abends kommt eine Dame und sammelt das Geld ein. Alles sehr unkompliziert. Dieser Platz wird unser Platz 2020.

Hier finden wir den Flyer über autofreie Tage am Col de Colombier.

Der nächste ist in zwei Tagen, am Samstag. Eine Veranstaltung, die in diesem Jahr selten ist. Das klingt verlockend. Wir suchen uns einen Campingplatz in der Nähe des Startpunkts. Die Anfahrt ist herrlich, zwei Pässe. Die Strasse ist leer, da für Autos wegen Erneuerung der Fahrbahn gesperrt. Schönes Einrollen mit Vorfreude.

Und noch ein paar Herausforderungen …

Canyon mit beeindruckenden Gumpen

Dahinter wartet dann das richtige Abenteuer. Die Räder haben wir nur zu zweit und nacheinander hochgeschafft. Danach waren wir geschafft.

Im Ort und auf dem Campingplatz gibt es viele Radrennfahrer. Es ist Wochenende, bestes Wetter und jeder freut sich, dass er fährt. Autofrei auf den Grand Colombier. Die französische Antwort auf die deutschen RTFs (Radtourenfahrt). Es gibt Kaffee, Tee und Snacks vom hiesigen Touristenbüro.

Photoshooting kurz vor Passhöhe
Mit auf dem Bild ein echter Frankfurter Bub (Koll dela Bitsche). Wie man sieht, war er auch schon auf dem Stilfser Joch (steht bei uns noch aus).
Tee oder Zitronenlimo. Das habe ich mir verdient
86 Kilometer Luftlinie bis zum Mont Blanc

Euphorisch buchen wir den Campingplatz in Culoz, wo eine Woche später die Profis der Tour de France den Colombier (Kat. HC) hochklettern werden.

Traditionelle Backkunst im Hinterhof von Artemare. In der Mitte der Bäcker.

Wir dachten schon, alle Bäckerläden haben geschlossen. Bei der Suche nach Brot gab es dann doch noch den ultimativen Tipp eines älteren Herrn mit Baguette in der Hand. Er zeigte den Weg zu dieser Backstube. Nach dem Frühstück und Zusammenpacken unserer Siebensachen, haben wir nochmal gehalten, um ein Foto zu machen. Spass hatten wir alle.

5 Kommentare

  1. Zweiter Versuch eines Kommentares:
    Wer sein Rad liebt , TRÄGT es neuerdings.

    Die Auffahrt zum Colombier ist wirklich der Wahnsinn. Ihr seht genauso locker aus, wie mancher Tour de France Fahrer.

    Beste Grüße von Petra

  2. Da bin ich wieder!!!!! Ich vermisse euch und ich habe heute frei. Gehe jetzt wandern – gut in eurer Welt wären 11 km sicher nur ein Spaziergang, aber für mich ist es schon was! 🙂 hahaha. Werde jetzt wieder regelmäßig lesen und schreiben. Kussi Käthy

  3. Die Frau und die Berge, unglaublich und wirklich schön (auch der Rücken). Die Katze haben wir nicht gefunden, war da eine? Ansonsten fahren wir in Gedanken mit und genießen die letzten schönen Tage in MR. Bleibt gesund und hinter dem Horizont geht es weiter.

Schreibe einen Kommentar zu Petra Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert