Kein Weg zurück

Irgendwie war ich nicht ganz zufrieden mit unserem Beitrag über Lviv. Die Stadt ist viel herrlicher als unsere Fotos es zum Ausdruck bringen. Dies gibt mir die Gelegenheit es noch etwas besser herauszustellen. Vergleiche mit Paris, Florenz und Prag haben wir gefunden. In den ersten beiden Städten waren wir schon und können bestätigen, dass dieser Vergleich angemessen ist.

Wohnblock aus der Zeit des Kommunismus
Trams, schön, wie in Lissabon

Der Grund, warum es jetzt diesen Block gibt, ist ein anderer. Als wir am Samstag von Lviv aus Richtung polnische Grenze fahren, haben wir uns einen nördlicheren Grenzübergang ausgesucht. Ist auch immer schön, einen neuen Weg zu nehmen. Nach 30 Kilometern kommen wir in einen kleinen Ort und ziehen die Aufmerksamkeit der Menschen auf dem zentralen Platz auf uns. Hier kommen nicht oft Fremde vorbei und noch seltener welche mit Reiserädern. Wir kommen mit ihnen in Gespräch. Keiner kann die Sprache des anderen. Macht nichts. Wir verstehen uns trotzdem.

Eine Stunde weiter sehen wir ein Hinweisschild auf ein Reservat für Bären. Jetzt liegen bald alle Länder mit Bärenpopulationen hinter uns und wir haben weder den Bär, noch Luchs und Wolf gesehen. So folgen wir dem Schild, dass uns zu einer Rehabilitationseinrichtung für Bären aus Wanderzirkussen oder Bären, die als Attraktion in einem Käfig eines Restaurants gehalten wurden, führte. Zehn Bären leben hier in grossen Gehegen und wir können sie auf einer Rundwanderung beobachten. Alle haben ihre eigene Geschichte.

Potap

Weiter geht es Richtung Grenze. An der Grenze die uns bekannten Schlangen von Autos, Bussen und LKWs. Wie gewohnt fuhren wir selbstbewusst vorbei und standen dann vor den Grenzern, die einen Blick in unsere Pässe warfen und uns dann klar machten, dass wir nur mit einem Auto oder Bus einreisen können. Weil … das Autokennzeichen per Hand notiert wird, ein Zettel mit selbigem in den Pass eingelegt wird und 50 Meter weiter kontrolliert wird, dass auch tatsächlich Mensch mit korrekt zugeordnetem Autokennzeichen ausreist. Der Prozess sieht keine Radler ohne KFZ vor. Alles Bitten und Betteln half nichts. Bereits 90 Kilometern in den Beinen fuhren wir zum Grenzübergang, über den wir gekommen waren, 38 Kilometern weiter und noch keinen Platz zum Schlafen. Wenigstens bekommen wir hier die Bewunderung der polnischen Grenzer, welche Radelleistung wir bereits hinter uns haben. Und abends haben wir mit dem lustgen Radler Thomas aus Görlitz gegessen, der vor 30 Jahren durch Osteuropa geradelt ist.

3 Kommentare

  1. Beeindruckend Eure Reise. Da bekommt man ebenfalls Reiselust … nur die Fahrzeugwahl ist … nicht lustig. ? Ich bewundere Euch – wie viele andere – dafür, dass ihr das durchzieht. Das ist sicherlich ein Erlebnis, das nicht jeder im Leben erlebt. ? Lasst es euch gut gehen, genießt alles! Liebe Grüße, Heiko (mbr70000)

    1. Tausend Dank übrigens noch für den Sahne-Tipp mit der Barclay-James-Harvest Card. Keine Gebühren bei Abhebungen und keine Umrechnungsgebühren. Hat uns schon jede Menge Geld gespart.

      P.S. Schöne UserId – das waren noch Zeiten.

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