Albanien, hier bleiben wir

Erst hat uns der Regen aufgehalten, dann der einzige Reiseführer, den wir in gedruckter Form seit sieben Wochen im Gepäck haben und der uns so neugierig gemacht hat. Der Radler aus Montenegro, der uns die Komani-Schlucht schmackhaft gemacht hat; die Münchner, die uns das kleine Paradies von Campingplatz an der Adriaküste südlich von Dürres empfohlen haben; die Dresdner, die von den UNESCO-Weltkulturstädten Berat und Gjirokaster geschwärmt haben. Tirana, die Hauptstadt, in der wir shoppen waren und das Grossstadtleben mit all seinen Vorzügen genossen haben; die vielen freundlichen Menschen, die uns auf einen Kaffee einluden oder ihr Haus mit uns teilten oder fröhlich an der Strasse winkten; die ständig wechselnden Landschaften. Zusammen genommen haben wir in unserem Leben noch nie so viele dunkelrot leuchtene Mohnfelder gesehen, freilaufende Hühnerfamilien mit kleinen Küken, Meer, Seen, Schluchten und noch immer schneebedeckte Berge. Dazu macht es Spass am Strassenrand das reife, leckere Gemüse zu kaufen, im Supermarkt nach den restlichen Zutaten oder Ersatz zu suchen und für das Ganze nicht mehr als einen Appel und ein Ei zu bezahlen, auf albanisch Lek. Zwischendurch gibt´s immer mal einen Espresso, einer besser als der andere, aber jeder besser, als in Deutschland. (Auch der Barista ist jedesmal überrascht.) Und gestern haben wir seid einer scheinbaren Ewigkeit mal wieder Fruchtjogurt gefunden und mit Genuss gegessen.

Komani See: Unser Wirt hat uns zusammen mit 4 Dresdnern eine Privattour durch die fjordähnlichen Schluchten organisiert.

Unter der Brücke

Für Fahrt auf dem Komani See mussten wir vor Ort übernachten. Das sah dann so aus:

Das ist die Brücke untehalb des Sees – man achte auf das Ofenrohr (rechts)
Das ist nämlich der Abzug vom Kamin. Das Restaurant war unter der Brücken-Decke unverputzt
Und einen Pfeiler weiter haben wir im „Hotel“ gewohnt.

Das ist aber nicht typisch. Meistens radelt man durch bäuerliche Gegenden mit schön bestellten Feldern und ansehnlichen Wohnhäusern. Tirana ist super mit vielen Bars und schicken Strassen und vor allem vielen Radwegen (hatten wir seit Slowenien nicht mehr). Es gibt allerdings auch trostlose Ortschaften mit elenden Wohnblocks und Müllbergen. Das ist eines der Probleme hier: Müll wird einfach weggeworfen. Bei jedem Winzeinkauf bekommt man Plastiktüten aufgedrängt.

Tirana – bunte, quirlige Hauptstadt

Unser Campingaradies: auf der Insel ist das Restaurant – wir haben aber selbst gekocht
Claudia vom Fischrestaurant hat mich spontan auf einen Kaffee eingeladen während ich auf die Brötchen wartete, die noch in den Minimarket geliefert wurden. Sie ist ein Beispiel für die offene Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen hier.
Feldarbeit wie bei uns schon längst in Vergessenheit geraten.
Hühnerküken. Da hat wohl keiner die Eier geklaut.
Berat – da sind wir heute

Griechenland liegt schon eine Weile östlich von uns … und lockt nicht so sehr, wie wir es vielleicht am Anfang unserer Tour gedacht haben. Es läuft halt nicht weg:-).

7 Kommentare

  1. Ihr Lieben,
    danke für den schönen Reisebericht und die tollen Bilder. Das Hotel und das Restaurant unter der Brücke ist schon beeindruckend, aber gut, dass es so etwas heute noch gibt, in Deutschland würde es sofort von der Gewerbeaufsicht geschlossen. Die Bootsfahrt durch die Schluchten – wunderschön. Auch Tirana ist interessant. Und wie es scheint, sind doch einige Deutsche in Albanien unterwegs.
    Wir wünschen euch weiterhin viele schöne Begegnungen mit netten Menschen, interessanten Landschaften und Städten.
    Liebe Grüße
    Heidi und Henner

  2. … beeindruckend- einfach toll was ihr erlebt! und immer ein kühles Bier und zu. und wieder schneebedeckte Berge- da könnt ich grad neidisch werden😉! Liebe Grüße julia

  3. Puuh.. Endlich mal wieder ein Zeichen. Morgens bin ich gegen halb sechs wahrscheinlich der Erste auf eurer Seite..
    Finde euren Blog mega, auch wenn ich mich mit regelmäßigen Kommentaren zurückhalte.
    Derzeit hab ich einen netten albanischen Patienten aus Sagiada in Behandlung, der mir schon einige Infos bzgl einer Reise geben konnte. Eure Reise inspiriert und irgendwie fahren alle mit. Bitte weiter fleißig bloggen, und gerne hin und wieder einfach nur die Standorttaste bei WhatsApp. Allein das animiert.

    1. Das stimmt wohl nicht 🤣 – mein Wecker geht um 5:15 Ihr – aber ansonsten hast Du absolut Recht!!!
      … und immer gut zu wissen, dass es Euch gut geht! 🙋‍♀️

  4. Das stimmt wohl nicht 🤣 – mein Wecker geht um 5:15 Ihr – aber ansonsten hast Du absolut Recht!!!
    … und immer gut zu wissen, dass es Euch gut geht! 🙋‍♀️

  5. Helmut redet schon seit Jahren davon, dass wir mal in Albanien urlauben müssen – dann werde ich mich dank Eurer Lobrede da auch mal mit befassen 🙂 allein die Mohnfelder wären es wert! Außerdem hat er mir gerade vom Lastwagenfahrer in „per Anhalter durch die Galaxis“ erzählt, der ein Regengott ist, ohne es zu wissen, und deshalb immer im Regen unterwegs… Vielleicht seid Ihr auch welche? Wir wollen’s mal nicht hoffen, es gab ja auch schon Fotos im Sonnenschein! Dann genießt weiterhin in Albanien Land und Leute, bei bestem Wetter!

  6. Hi, gut, wieder von euch zu lesen. Hatte euch echt vermisst. Nun bin ich natürlich ein paar Tage im Hintertreffen. Ich war in Bern… vielleicht erinnert ihr euch. Es freut mich so sehr, dass es euch so gut in Albanien gefällt. Die Bilder sehen toll aus. Wunderbar.
    Euer Käthchen

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