Kreuz und Quer, Nord nach Süd, hoch und runter, Adria zur Riviera

Ihr wundert Euch? Wir haben keinen Plan. Der Weg ist das Ziel. Immer der Nase nach. Wir fahren dahin, wo es uns gefällt. Oder, wo es anderen, die wir treffen, gefallen hat. Wir verpassen keinen Nationalpark, keinen tollen Campingplatz, keine Sehenswürdigkeit.

Via Provinzia. Hier geht der Feldweg durch die Weinberge 30 Prozent Gefälle und selbst das Schieben ist eine Tortour

Wir bleiben, wenn es schön ist. Wir gehen in die Sackgasse, wenn es am Ende was geben könnte. Wir geniessen es, dass unsere Zeit nicht endlich ist.

So fahren wir Italien wie einen Schnürstiefel ab, kreuz und quer, in die Berge und ans Meer, nur nicht so akkurat.

Anversa degli Abruzzi, es gibt etliche von diesen Dörfern, die in einer anderen Zeit entstanden sind
Camping Kokopelli von Kevin und Jaqui, den beiden Briten, die vor 10 Jahren diesen besonderen Campingplatz aufgebaut haben
Von ihrer Terasse hat man Blick auf den südlichsten Gletscher Europas im Gran Sasso
Rolf findet die Aussenküche mit Gaskocher am Attraktivsten
Wandertag. Kevin hat einige Routen ausgeguckt und mit vorhandenen Wanderrouten verknüpft.
Wanderung San Liberatore Giro: Abtei aus dem 12. Jahrhundert mitten in der Einsamkeit
‚Premiumwanderweg‘
Morgendlicher Blick in die nördlichen Abruzzen.

Obwohl wir schon wissen, dass wir die Berge vermissen, ziehen wir Richtung Meer. Auf dem ersten, empfohlenen Platz ist es noch recht schön.

Kleinod an der Adria, südlich von Pescara
Sonnenaufgang: Blick aus dem Zelt.
Erste Flachetappe seit langem Richtung Süden. Die 10 km/h Beschränkung auf dem neuen Radweg ist eine Herausforderung. Niemand hält sich dran.
Adria: nur noch italienische Urlauber
Anfang Juni: es wird gerüstet für die Saison. Noch ist alles ruhig.
Punta Aderci. So schön und naturbelassen haben wir uns die Adria nicht vorgestellt.
Die Räder laufen und laufen, aber doch nur dank guter Pflege. An dieser Tankstelle gibt es Luft und einen schönen Schnack mit dem Tankwart, der uns vor der kommenden Hitzewelle warnt
Faro di Punta Penna

Nachdem wir auf einem ‚grenzwertigem‘ Camping übernachten mussten, entscheiden wir, zurück in die Berge, Richtung andere Seite, Richtung Neapel, Vesuv und Amalfi zu fahren. Vor uns liegen Transferetappen, dass heisst eher nicht ‚der Weg ist das Ziel‘. Dazu kommt die sengende Hitze. Zwischen 13.00 und 16.00 Uhr ist es kaum auszuhalten. Die Hitze zehrt. Wir halten an jedem Brunnen und schütten Wasser in uns hinein, ab und zu ’ne Cola.

Routenplanung an der Strasse mit dem netten Herrn, der mehr Italiener als Kulmbacher ist und die Hälfte seiner Zeit in Süditalien verbringt.
Wir fahren auf der schatten- und autolosen Umgehungsstrasse Richtung Campobasso, unserem heutigen Ziel.
Campobasso: Flaniermeile. 2. Juni Italien’s Nationalfeiertag
Campobasso: hoch zur Burg
Wo ist die Katze?

‚Fruta e Verdura‘ heissen die Obst- und Gemüseläden hier. Sie bieten an, was hier wächst. Wir haben Freiland-Tomaten – riesige Felder, Fenchel, Salat gesehen. Und unzählige Haselnuss-Plantagen. Die Produktion von Nutella und Nocciolata ist gesichert.

Ein kleines Video für den Eindruck einer Ortsdurchfahrt in Richtung Neapel.
Einkaufsmeile in Süditalien
Hightech-ICE-Bahnhof in der Nähe von Neapel.

Theoretisch gibt es Mülltrennung…

… in der Praxis wird der Müll aus dem fahrenden Auto geworfen und der Wind sorgt für die sortenreine Trennung und Verteilung.
Wir schliessen diese Geschichte mit dem Weg des Friedens. Wer lieber wandert als radelt, kann hier mehrere Tage drauf laufen. Nicht-Camper können auf dem Camping Kokopelli ‚Glamping‘ machen.

5 Kommentare

  1. Soo toll, dass ihr wirklich der Nase nach, einfach der Lust und Laune und den schönen Empfehlungen nach in dieses wunderschöne Land eintaucht :-), ja, das Müll Problem kennt man dort, wie in anderen Ländern zu gut, da fehlt noch ein großes Maß an Verständnis… wieder eine tolle, beeindruckende Reise, auf die ihr uns mitnehmt, vielen Dank, wir freuen uns schon wieder auf bella Italia…Divertiti e continuiamo a partecipare… Molto bene e mile grazie

  2. Hey!!! Senn ich eure Bilder, eure Gesichter sehe, dann packt mich das Fernweh so sehr. Und ich weiß eins ganz sicher: Ihr beiden habt alles richtig gemacht und macht es noch immer!!! Soooo schön.

  3. Heute Regenschauer in Marburg und es ist kalt, da wärmen Eure Bilder und die Klagen über „Hitzewellen“ ein wenig. Weit ist der Weg ins Heimatland, so weit. Aber „Hinter dem Horizont geht es weiter“. Viel Glück dabei. Fred hat mit dem ICE an den Chiemsee das andere Leben wieder getroffen und auch genossen.PS. Das 9 € Ticket von Prien nach München war schon eine Offenbarung.

  4. Hallo ihr zwei,

    Der Nase nach und sich treiben lassen hört sich so richtig phantastisch an.
    Wunderbar.

    Beste Grüße aus Aachen von Petra

  5. Hallo Rolf,
    ihr seid schon ein tolles Team. Alle Achtung!
    Bei dieser Hitze und extremen Bedingungen ist es wirklich bewundernswert. Sehr interessante Beiträge.
    Ich wünsche euch weiterhin Mut, Besonnenheit und viel Glück. Bleibt Gesund.

    Beste Grüße aus Amöneburg
    Jürgen

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