Green Velo – Ostpolens Radweg

Das Storchennest ist schon längst fällig. Seit vielen Wochen fahren wir durch Dörfer mit Storchenfamilien. Überall klappert es und auf den Feldern gehen die Storche auf Froschjagd. Besonders beliebt ist der Gang hinter den Mähdreschern, die so einige Leckerbissen aufwirbeln. Man sollte meinen, wir fahren die Storchenroute.

Wir sind jedoch auf Ostpolens 2000 Kilometer langem Green Velo, von 2009 bis 2013 von der EU gefördert, hat 120 Picknickplätze, Übernachtungshinweise und Hinweise auf Sehenswürdigkeiten, sechs Karten der verschiedenen Regionen und eine durchgehende Beschilderung.

Picknickplatz, wurde von uns mehrmals als Frühstücksplatz genutzt
Fette Vorwegweiser – Beschilderung von gleich drei Radwegen
Die Anzeige von Steigungen und Gefälle ist überflüssig, da der Weg immer gut einsehbar ist. Schilder mussten wohl untergebracht werden. P.S. Die 4% tritt Astrid auf dem großen Blatt weg.
Ja, wo ist die Kurve denn, bitte ?

Wir fahren den mittleren Abschnitt von Süd nach Nord, von Premsyl nach Sulwalki, werden circa 55 Picknickplätze passieren und immer ziemlich nah, erst an der ukrainischen Grenze, dann an der weissrussischen und an der Grenze zu Litauen entlang fahren.

Da wir von Süd nach Nord fahren, gibt es tendenziell Gegenwind. Wind aus NW, da wir kontinentales Klima haben 🙂 Überwiegend ist der Weg asphaltiert, aber es gibt auch Abschnitte mit Sandboden oder Schotter. Für Crosser bestens geeignet, mit unseren Reise-MTBs keine Frage. Dies ist eine Empfehlung für alle, die einen Tipp für ihren nächsten Aktiv-Urlaub suchen. Packt das Zelt mit ein, falls ihr keinen Gastgeber findet. Die bevorzugte Unterkunft sind jedoch Agrotouristika und Nogleci (Privatzimmer).

Das war unsere Schönste.
Küche, hinten schlafzimmer und rechts der Kamin, der im Winter das ganze Haus heizt. Hier wird es schon mal -30 Grad Celsius.
Das Gewächshaus mit Tomaten und Paprika.
Wir hatten das Haus ganz für uns. Die Vermieterin wohnte hinten im Garten im neuen Haus.

Das Vernichtungslager „Sobibor“ liegt an der Strecke. Wir konnten die Gedenkstätte nicht besuchen – das Museum ist seit März 17 geschlossen und das das ganze Gelände abgesperrt – sehr enttäuschend.

Die Gegend glänzt durch Einsamkeit, ‚Museumsdörfer‘ und unberührte Natur. Höhepunkt ist der Bielowieza Nationalpark mit dem einzigen Tiefland-Urwald Europas Wölfen, Luchsen und 1100 freilebenden Wisenten.

Vom Urwald haben wir uns alles vom Biologen Patrick erklären lassen.

Wisente haben wir nur auf Blech oder in Plüsch gesehen

4 Kommentare

  1. Boahh.. es gibt Tage, da kribbelt es aber mal richtig!!
    Unsereins muss damit rechnen, noch gut 30 Jahre dieselben Wege zu fahren.
    Et kütt wie et kütt

  2. Hallo meine zwei Helden – lange habe ich nicht geschrieben, aber mit Hochspannung und Gänsehaut jedes eurer Worte verschlungen. Es ist so toll und man bekommt so Reiselust. Mit welchem Gefährt auch immer. Es sind so wunderschöne Bilder und so schöne Geschichten von Gastfreundschaft und Menschlichkeit. Das lässt mich doch noch für unsere Art hoffen. 🙂 Stephan und ich hatten kurz überlegt, euch mal übers Wochenende zu besuchen, aber die Kinder waren noch da. Es war ein schöner Gedanke. Fühlt euch gedrückt, ich bin jetzt wieder da. 🙂 Liebe Grüße, Käthy

  3. Hallo ihr Beiden,
    so einen tollen Radweg würden wir auch gerne fahren – wenn er bei uns gleich um die Ecke beginnen würde, so begnügen wir uns mit dem Moselradweg, den wir im August fahren werden (nur ein Stück, nicht die ganze Länge).
    Wieder ein interessanter Bericht und schöne Fotos, vielen Dank dafür.
    Viele liebe Grüße Henner und Heidi

  4. Hallo Ihr Beiden,
    ich hab bisher keinen Eurer Berichte ausgelassen, erfreue mich an den schönen Bildern Eures rundum gelungenen Reiseblogs, warte ungeduldig auf jede neue Geschichte und fahre dadurch auch immer ein Stückchen mit. Wie schön, dass Ihr uns daran teilhaben lasst.
    Ich wünsche Euch weiterhin eine gute Reise, gastfreundliche Menschen, gutes Wetter, ordentliche Unterkünfte und viel Freude beim Sammeln neuer Erlebnisse.
    Bleibt gesund und seid herzlich gegrüßt – es ist einfach klasse, was Ihr macht 🙂
    Elke

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