‚Rampa, Rampa‘

Wir sitzen vor einem Minimarkt in einem Dorf oberhalb von Demre und zischen eine kalte Cola. Mit ‚Rampa, Rampa‘ verabschiedet uns der Betreiber des kleinen Marktes mitten in der bergigen Landschaft des Taurusgebirges. Dabei haben wir schon einige scharfe Rampen hinter uns. Von Antalya geht es ständig auf und ab Richtung Westen. Jeden Tag haben wir über 1000 Höhenmeter (hm) auf dem Tacho. Es geht in der Tat noch einige Male kräftig bergauf, bevor wir uns die zehn Kilometer Abfahrt nach Kaş herunterstürzen. Oben an der Raststätte stärken wir uns erstmal. Wir treffen einmal mehr einen Reiseradler. Im Februar ist er in Paris losgefahren, gefroren hat er in den Alpen (ach nee). Und jetzt ist er hier. Es gibt schon Verrückte!

In Terikova, das durch die Seilbahn auf den nahegelegenen Thadali dhagi (2365müNN) bekannt geworden ist und dessen touristische Erschliessung sich ‚Kemer 2000‘ nennt, finden wir ein Hotel, wie ein Kreuzfahrtschiff gebaut. Für alle, die gerne mal eine Kreuzschifffahrt machen möchten, aber Angst haben, dass sie seekrank werden.

Impressionen von der Route unserer ersten Reisewoche:

Kumluca – quirlige Kleinstadt unweit der Küste
Myra bei Demre, die antike Stadt und das Grab des Nikolaus

Der 60. Presidential Tur of Turkiye fahren wir mal voran, mal hinterher, mal applaudieren wir an der Strecke.

Etappe 3 Ziel in Fetiye.

Wir warten mit Polizei, Sicherheits-Motorrädern und Zuschauern auf die Tur-Fahrer. Es regnet schon in Strömen. Fünf Minuten später wird die Strecke für den normalen Verkehr wieder freigegeben. Die Etappe 4 wird gekürzt. Die Fahrer werden heute nicht mehr vorbeikommen. Wir fahren unsere geplante Etappe tapfer zu Ende, haben wir doch auch die bessere Bereifung. Etappe 5 wird komplett abgesagt. Und auch wir machen einen Tag Pause. An Radeln ist nicht zu denken.

Die Saklikent-Schlucht ist ein echtes Highlight. Sie ist dreizehn Kilometer lang. Wir schaffen nur einen Bruchteil und können uns nicht vorstellen, wie man sie ganz durchschreiten kann. Vielleicht ist der Wasserstand jetzt im Frühjahr zu hoch. Mit dem Dunkelwerden startet das Froschkonzert, welches lauter und vor allem andauernder ist, als der Ruf des Muezin.

Göcek-Pass 340müNN bei Dalaman. Wir machen 300hm und sparen 30TL (Türkische Lira) für die Tunnelumfahrung.
Mautstation in der Mitte des Bildes. Die Tur-Fahrer nehmen auch den Pass.
Orangenverkauf am Strassenrand

Auf den Campingplätzen werden wir herzlich willkommen geheissen: Hosgeldiniz! Die Saison ist jung und wir sind manchmal die einzigen oder eine der ersten Besucher der Saison 2025. Es wird noch geräumt, gestrichen und eingerichtet. Tisch und Stühle bekommen wir vor das Zelt gestellt. Beim nächsten Platz gibt es eine Mehrfachsteckdose und Licht ins Zelt. Am Ende der Saklikent-Schlucht finden wir einen herrlichen Platz und eine warme Dusche. Brian lädt uns zum Abschied zu einem türkischen Kaffee ein.

Bucht am Campingplatz Gizli Vadi bei Kaş
Camping Saklikent
Brian, früher Tourguide, geizt nicht mit Tipps für Sehenswürdigkeiten und Campingplätze auf unserer weiteren Route. Er ruft schon mal an und handelt den Preis aus.
Ekin Kir Evi Restaurant, Camp & Appartments

Nach einer Woche ist es mit unserer Wetter-Glückssträhne vorbei. Unsere Route führt entlang der Küste, als es mehr als heftig an zu regnen fängt. Bis zum angepeilten Campingplatz sind es noch ungefähr zwanzig Kilometer. Eisern und hochkonzentriert treten wir in die Pedale, um nicht ein Opfer des Aquaplaning zu werden. Klitschnass erreichen wir unser Ziel, welches seinerseits auch schon gut Wasser gezogen hat. Die freundliche Familie gibt uns einen Teil des überdachten Restaurants, um dort unser Zelt aufzubauen. Der Ofen wird angefeuert, um uns zu wärmen und die Sachen zu trocknen. Es gibt heissen Tee und zu den Mahlzeiten werden wir am nächsten Tag auch eingeladen.

Restaurant & Camping Iskebu. Die ganze Familie wärmt sich vor dem Feuer.
Verfeuert wird alles, was nicht niet- und nagelfest ist
Kapitänin, Fischerin und Chefin des Ganzen mit ihren Kindern, Chiko und Souschef

Wlan/Wifi ist hier an der türkischen Mittelmeerküste einfach: die meisten WLANs haben das Passwort „18811938“ (Geburts- und Todesjahr von Kemal Atatürk). Falls ihr mal in die Türkei fahrt, probiert es damit.

An der lykischen Küste wird Obst und Gemüse angebaut. Bis zu drei Ernten Tomaten reifen unter den Plastikdächern.

Die Tomaten-, Gurken-, Paprika- und Zucchiniernte ist in vollem Gange – die vollbeladenen LKWs fahren gerade auf den Großmarkt.

Obst und Gemüse wachsen nicht zuletzt dank dieser tollen Mittelchen der chemischen Industrie so gut.

Die Wege durch die Berge sind herrlich zu fahren. Manches Getier läuft uns über den Weg.

Die Schildkröte ist so schnell, dass das Bild leicht unscharf ist.
Blauracke – weit weg, aber für Dokumentationzwecke ausreichend
Kampfhuhn nach Räubern des Rossmann Protein-Snacks
E-Werk mit Kohletagebau zwischen Milas und Bodrum
Fliegender Fisch – Ausblick von unserem Campingplatz Etik …, auf dem wir die einzigen Gäste sind.

Tolle Blumenbilder gibt es demnächst.

5 Kommentare

  1. Whow, was für tolle Impressionen, da spürt man das Reisefieber und die Lust auf Land und Leute…wieder großartige Bilder, Gratulation …wir wünschen euch viel Glück und weiter so phantastische Erlebnisse…Iris und Tommy

  2. Hallo ihr zwei,
    schöne Bilder in Verbindung mit interessanten Beiträgen👍
    Fühlt euch fest gedrückt von uns beiden
    Nicole und Micha

  3. Hallo ihr beiden,
    Antalya, Kemer und Myra, das kenne ich von unserem ersten Türkeiurlaub. Lang ist es her (10/1994)…seufz, aber die Gastfreundschaft der Türken haben wir damals schon kennen und schätzen gelernt.
    Mit dem Taurusgebirge habt ihr euch aber was vorgenommen! Aber das kennt man ja nicht anders von euch. 😉
    So schöne Bilder und Eindrücke! V.a. das letzte Foto mit der Spiegelung finde ich genial. Ich wünsche euch weiterhin eine gute, möglichst verletzungsfreie Reise mit schönen Eindrücken und netten Begegnungen. Liebe Grüße, Lisa:-)

  4. Bonjour les amis ! Repartis pour de nouvelles aventures, formidable ! Toujours très beaux clichés mais contrées éloignées turques où je constate (hélas) que la chimie et ses armes de destruction massive, les pesticides, ne sont encore jamais très loin… Quand le profit arrêtera t-il d’avoir force de loi ?? Profitez et continuez à nous faire voyager à travers votre génial photos reportage. Du Klondike bigouden

  5. Hallo ihr Lieben,

    es freut mich für Euch, dass ihr wieder unterwegs seid.
    Es freut mich für mich, dass ich wieder neue Berichte
    und Bilder über mir unbekannte Gegenden erhalte.
    Mögen die Regentage sich in Grenzen halten und die Plattfüsse mit Bud Spencer am Nil bleiben.
    Jörg

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