Die Alpen sind spektakulär. Die Abruzzen sind einsam. Die Pyrenäen sind wild. Der Start der Tour de France kommt näher. Wir sind schon in ihrem Sog. In den Cevennen finden wir die ersten Spuren. Hier war die Tour im letzten Jahr.
In Lézignan-Corbières wirbt der Camping Municipal mit Übernachtungsmöglichkeiten während des Ruhetages des Tourtrosses in Carcassonne später im Juli. Ein wunderschöner Campingplatz, der sehr gute Chancen hat, auf unsere Top 10/2022 zu gelangen. Wir lassen uns mal schön bedienen und essen hier das Abendmenue.
Vom Lac de Salagou sind dies unsere beiden Zwischenetappen Richtung Pyrenäen. Das Besondere am Lac de Salagou ist die rote Erde. Die Ausstrahlung wirkt aber nicht auf jeden positiv.
Dann geht es an die Aude und noch mehr Schluchten und Flüsse. Frankreich braucht keine Regionalparks, um diese Gegenden zu schützen. Dies ist unsere Königsetappe. Sie bringt uns über die Pyrenäen, den Col de la Quillane, nach gut 90 Kilometern und 1750 Höhenmetern durch die katalanischen Pyrenäen ins spanische Puigcerda, Hauptstadt von La Cerdenya. Ein grosser Campingplatz mit Bergpanorama auf 1200m Höhe, mit Bar, Pool und Duschen, unter denen es uns schwer fällt das Wasser abzustellen, ist die erholsame Oase nach der anspruchsvollen Etappe. Den Abend verbringen wir in der hübschen Stadt Puigcerda und geniessen das spanische Temperament. Menschen, die fröhlich und laut den Sommer draussen geniessen.
Derweil geht die Tour de France im fernen Dänemark auf die zweite Etappe.
Wir haben etwas gesucht: einen Pyrenäen-Cross von Ost nach West, machbar mit dem Reiserad. War gar nicht so einfach. Die meisten gehen von West nach Ost, nämlich vom Atlantik bis ans Mittelmeer, dem guten Wetter entgegen. Viele mit dem Rennrad und unendlichen Höhenmetern, einige mit dem Mountainbike und Minimalgepäck, die meisten auf der französischen Seite mit den legendären Cols.
Wir werden fündig. Die N260 ist die Strasse, die wie geschaffen ist, für uns. Wir fahren sie fast 500 Kilometer. Sie läuft auf halber Höhe, das heisst, zwischen 700 und 1700 Meter Höhe, ist sehr abwechslungsreich, hat zahlreiche Cols, viele Schluchten, Serpentinen, tolle Aussichten und überraschend verkehrsarm.
Vorher bauen wir einen Abstecher nach Andorra mit der höchsten Hauptstadt Europas ein.
Camping Collegats Tag 1 nach der zweiten Pyreäenetappe. Hier wird katalanisch gesprochen – Bon Dia und Bonna Nit. In der Nacht beginnt das Gewitter. Immer wieder regnet es, donnert und blitzt. Wir haben einen schönen Platz, mit viel Bäumen, Gelegenheit zum Untersitzen, eine schöne Bar, und die Zeit einen Tag zu bleiben. Wie es wohl Pierette geht, die einen straffen Zeitplan für ihren Pyrenäen Cross hat. Dazu dünne Reifen und Minimalgepäck? Pierette aus Utrecht, haben wir tags zuvor zu Nudeln mit Tomatensauce eingeladen. Auch sie fährt von Ost nach West, von Rillon nach Saint-Jean-Pied-de-Port. Wir sind in der einzigen Ecke Europas, wo man die vier Geierarten Bartgeier, Gänsegeier, Mönchsgeier und Schmutzgeier findet, sowie dicke Kröten.
Tausend Dank den lieben Fans, die uns erinnert haben, wieder von unseren Abenteuern zu berichten! Manchmal dauert es. Die Etappen sind lang, die Temperaturen hoch, der Strom auf dem Computer niedrig oder das WLAN schlecht. Es ist schön zu wissen, dass ihr uns folgt 🙂
Toll von euch zu hören und zu lesen, hatte ich doch nach dem letzten Status geglaubt ihr seid schon wieder in Marburg :-), wieder phantastische Eindrücke, eure Reisegeschichte zu lesen ist so spannend, , für mich unvorstellbar, was ihr mit Reiserrad & Gepäck alles erradelt…auf eure top 10 Campingplätze bin ich dann wirklich gespannt….Viel Spaß, bleibt gesund,liebe Grüße aus Kassel…. zu Zeiten der documenta auch, aber anders schön
Beim Betrachten und Lesen von Bild und Text möchten wir drauf los fragen, oder noch besser, dort auf einem der Campingplätze gemeinsam Kaffee trinken (und dabei nach Geiern feldstechern), oder noch besser einen Teil mit Euch strampeln (natürlich dort wo es nicht regnet). Da alle diese „oder“ etwas theoretisch sind, sickert lediglich eine unserer Fragen zu Euch durch, die wir zum morgendlichen Kaffee und Honigschnitte diskutiert haben: die rote Erde von Salagou scheint sich nicht auf alle positiv ausgewirkt zu haben. Welche Geschichte verbirgt sich denn dahinter?
Wir sind uns nicht ganz sicher, müssen wir uns bedauern und Euch nicht? Egal, so fahren wir mit und denken beim Einschlafen an Euch und die nächsten 500 oder 600 km. Heute haben wir fast 40 Grad Celsius und bleiben im Haus, auch eine Art toller Urlaub. Im Gegensatz zu den Tour de F….. Fahren ist bei Euch Doping kein Thema und die beginnen die Tour heute mit Eiswesten. Wir sind gespannt auf die nächsten Berichte. Die letzten Tage waren Freunde aus Bayern bei uns, ihn kenne ich seid 59 Jahren und ja, sie kamen mit den Rädern und er ist erst 84
Hallo Rolf und Astrid,
Oh wie schön die Pyrenäen sind!
Seit Jahren sind sie auch ein Wunsch – Ziel für mich; es rückt näher.
Durch die Tour de france Übertragung und eure Fotos und Beschreibungen habe ich jetzt schon Vergnügen daran.
Ihr findet ja wirklich immer wieder wunderbare Camping Plätze.
Auch von mir ein „bravo“ zu eurer Mannschaftsleistung.
Liebe Grüße aus Aachen von Petra