Wenn der Sohn mit dem Vater

Astrid hat sich diesen Titel gewünscht. Lennart hat mich auf eine Radtour nach Frankreich eingeladen und so sind wir ein paar Tage durch die Lande gereist.

Zum Auftakt geht’s mit dem Zug nach Basel Bad Bf – hier ist es witzig: auf den Bahnsteigen ist man noch im deutschen Zollgebiet, aber sobald man den Bahnhof verlässt, ist man in der Schweiz.

Ein paar Kilometer weiter ist der kleine, sehr feine Zeltplatz direkt am Rhein in Huningue (F) unsere erste Station.
Pasta geht immer
Abends spielen ein paar Musiker auf …
… und sorgen für eine friedliche und inspiriende Stimmung

Schweiz

Der erste echte Rad-Tag startet mit französischen Coissants und Baguette und führt über …

Basel …
den „Oberer Hauenstein Pass“ …
bis an den Bieler See.

Der Campingplatz hat für uns Zelter nur eine kleine, schräge Zeltwiese parat – direkt an der Straße.

Dafür kostet die Übernachtung wegen fehlender Zelter-Infrastruktur (keine Sitzbänke, keine überdachte Sitzgelegenheit, kein Kühlschrank, etc.) auch nur schlanke 59,60 CHF (55€).

Es gibt schon wieder ein Konzert, weil am nächsten Tag der Schweizer Nationalfeiertag ist. Es spielen „Die Tornados – die Party Band„. Bei Dauerregen kommt die versprochene Party-Stimmung aber nicht auf. Dafür böllern die Kinder die ganze Zeit rum.

Zum Frühstück ernten wir frische Brombeeren als Vitamin-Schub

Frankreich

Nach Lagebesprechung (Wettervorhersage, verbleibende Reisetage) entscheiden wir, die Schweiz wieder zu verlassen. Bei ungemütlichem Wetter geht es über den Lac de Neuchâtel und die Jura Ausläufer nach Pontarlier in Frankreich.

Pontarlier (F)
Die Sonne muss erstmal unsere Klamotten und das Zelt trocknen

Tags drauf geht es grob entlang des „Le Doubs“. Diese Gegend ist ein echter Geheimtipp – Schluchten, Hochebenen, tolle Städte. Und gar nicht so weit weg von Deutschland.

Église Notre-Dame-de-Consolation
Die Kirche liegt an einem Nebenfluss des Doubs – Lennart kommt gerade von der Erkundungstour zur Quelle zurück
Mittags Rast – Nahrung tanken um den folgenden Anstieg auf die Hochebene zu meistern – Lennart hat exzellente Beine

Bauernhof Camping

Auf der Hochebene entdecken wir gegen Abend einen Bauernhof Camping. Allerdings haben wir nichts mehr zu essen dabei und der nächste Supermarkt ist viele hundert Höhenmeter entfernt. Wir kehren trotzdem ein.

Die Bauersfrau ist die Rettung – mit Baguette, Bier, einer Dose Ravioli und Paté sind wir gut versorgt. Lennart holt später noch eine Rutsche Bier – die Bäuerin hat Sorge, dass wir am nächsten in Schlangenlinien abradeln.

Wie sich das für einen Bauernhof Camping gehört, gibt es einiges Getier.

Die Kühe haben ihren Arbeitstag beendet
Schöner Kontrast zur Preisgestaltung in der Schweiz

Regenfahrt

Am nächsten Morgen fahren wir runter an den „Le Doubs“.

Der Fluss liegt noch im Nebel

Saint-Hippolyte

Ziemlich bald fängt es dann an zu regnen. Beim Unterstand im Supermarkt macht uns ein Franzose Mut: „Das ist doch kein Wetter zum Rad fahren – es regnet jetzt 4 Tage durch“. Toll. Mit wenig guter Laune radeln wir weiter Richtung Montbéliard um uns dort in den Zug nach Hause zu setzen.

Aber wie so häufig liegt die Wettervorhersage daneben – das Wetter wird besser und wir radeln immer weiter. Über Belfort (Missstimmung wegen Routenführung über üble Wanderwege) bis zum Stadt-Camping in Mulhouse. Sehr schön direkt am Radweg und am Rhein-Rhone-Kanal gelegen und mit süffigem lokalen Campingplatz-Bier im Ausschank.

Elsass

Zum Abschluss geht es am Fuße der Vogesen durch unzählige Weindörfer bis nach Obernai (Gruß an Hemmi) und tags drauf am romantisch verfallenen Canal de la Bruche entlang bis nach Strassbourg.

Fotos machen wir nicht mehr (weiß auch nicht warum). Deshalb hier exemplarisch ein Bild aus dem Internet. Alle Dörfer sehen hier gleich aus – sehr schick, viele Winzer, viele Unterkünfte und Restaurants.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Descending_into_Riquewihr_through_vineyards.jpg

In Kehl im Rhein findet unsere Reise dann ihr Ende und die Deutsche Bundesbahn bringt uns wieder sicher und komfortabel nach Hause.

Route

3 Kommentare

  1. Hallo Ihr beiden,
    schön Euren Blog von daheim zu lesen. Der Perspektivwechsel ist spannend und eine neue Erfahrung. Er macht sehr viel Lust sich wieder aufzumachen.
    Habe ‚Wanderlust‘

  2. Hallo ihr Zwei,
    ihr seid ja viele Kilometer geradelt, und das nicht immer bei gutem Wetter, aber die Landschaft ist wunderschön, wie man auf den sehr schönen Fotos sehen kann.
    Auf dem Foto vom Bieler See ist rechts das Schiff „Petersinsel“ zu sehen, auf dem wir unsere Silvesterparty 2019/2020 hatten.
    Viele Grüße
    Heidi und Henner

  3. Hallo Rolf und Hallo Lennart,
    Wie schön, dass die Geschichten und Fotos wieder weitergehen in diesem Blog!
    (Ich habe das seehr vermisst)
    Da habt ihr ja trotz Widrigkeiten eine kleine feine Tour gemacht.
    Und zur Not muss manchmal auch Fleisch gegessen werden (Ravioli und Pate).
    Le doub macht Lust auf Frankreich.
    Liebe Grüße von Petra

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