Passfotos

Irgendwann müssen wir den Pass in Angriff nehmen, auch wenn es noch immer heiß ist und das Gewitter keine Abkühlung gebracht hat. Wir stehen für unsere Verhältnisse zeitig auf und folgen der Empfehlung, die engste Stelle der Rhone-Schlucht mit der Bahn zu nehmen.

Die Strasse ist hier so eng, dass gerade zwei Autos aneinander vorbei passen und da würden wir wie stehende Hindernisse wirken.

Rolf fährt gerade in den Tunnel, oben die Kehren des Grimselpasses

Es sind 36 Kilometer bis auf die Passhöhe. Ständig werden wir von Autos überholt, die Velos transportieren. Wir strampeln stetig nach oben und transportieren unseren ganzen Hausstand!!! Es sind viele Velofahrer, Motorradfahrer und Autos unterwegs. Sie alle geniessen die Fahrt und das Panorama. Die Strecke ist gut einsehbar. Serpentine für Serpentine geht es nach oben. Nach 25 Kilometern erreichen wir den Ort Gletsch. Wie aus vergangener Zeit. Kurz vorher haben wir am Bahnübergang die Dampflok passieren lassen, auch wie aus vergangener Zeit.

Gletsch: Die Kehren des Furka-Passes, rechts über den Häusern liegt der Rhone-Gletscher

In Gletsch atmen Rennradfahrer, Mountainbiker, Reiseradler, alle nochmal durch, füllen ihre Trinkflaschen, um sich dann auf die eigentlichen elf Kilometer des Furka-Passes bis zur Passhöhe auf über 2400 Metern Höhe zu rüsten.

Und dann geht‘s hoch. Kilometer für Kilometer. Zwischendurch mal Trinkstopp.

Geschichtenumwobenes Hotel Belvedere: leider geschlossen

Es fordert uns einiges ab, aber schlussendlich erreichen wir die Passhöhe. Wir haben alles gegeben. Auf der Höhe des Rhonegletschers sind die Temperaturen angenehm. Wir essen unsere Vorräte und beobachten Leute und ihre Gefährte.

Nach einer ausgedehnten Pause radeln wir die über 1000 Tiefenmeter zur anderen Seite ab. Uns kommen noch viele ambitionierte Velofahrer entgegen. Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, oben waren und geniessen die Abfahrt. Es ist ein bisschen Schaulaufen.

In Hospental haben wir die Unterkunft in der JuHe sicher.

Übernachtung zu sechst im 11-Bett-Zimmer (dank Corona)

Nach einer ausgeruhten Nacht und einem phänomenalem Frühstück fahren wir am nächsten Tag den Oberalp-Pass erstaunlich locker hoch. Rheinquellgebiet.

Der einzige Leuchtturm der Alpen hat sogar einen Leuchtturmwärter

Und auf der anderen Seite wieder runter. Willkommen in Graubünden. Hier spricht man rätoromanisch und der Rhein ist so ganz anders als man ihn kennt. Wir kaufen für zwei Tage ein, denn am Samstag, 1. August ist Nationalfeiertag. Erst gibt es St. Gallener Spezialität mit Rösti, natürlich selbst gebrutzelt. Und abends noch ein Feuerwerk.

Wir treffen Gleichgesinnte: Nils, der Weitwanderer aus Celle, der trotz 18 kg Gepäck kein Zelt, sondern nur ein Tarp dabei hat. Unseren direkten Nachbarn, den Oldenburger Rennradler im Hillebergzelt und Beatrice aus Strassburg, die ihre erste Velotour mit Zelt unternimmt. Der Kranführer aus Enschede und der Schweizer vom Maloja-Pass, der statt nach Kirgistan und Tatschikistan nun die Pässe seiner Heimat abfährt. Auch sonst sieht man die ein oder andere junge Familie, die mit kleinen Kindern und Rad und Zelt unterwegs ist. Soviele haben wir im letzten Jahr in der ganzen Zeit nicht getroffen.

Kloster in Discentis
Märklin oder Realität: Bahnhof von Trun

Achtung Preisrätsel: Gesucht sind Filmtitel, zwei bekannte Schauspieler und der Buch-Autor.

9 Kommentare

  1. Hallo Rolf und hallo Astrid,
    Ihr begeistert mich immer wieder mit euren Touren und Photos!
    Sooo hoch hinauf (und schwierig hinunter? ).
    Liebe Grüße aus Aachen, Petra

  2. Hallo Astrid,
    Ich bin deiner Einladung gefolgt und schaue mir gerade den Blog an. Beeindruckend schöne Bilder und Eindrücke. Ihr erlebt schon was ….
    Mir war nicht klar dass ihr immer noch unterwegs seid. Scheinbar unermüdlich und dauerhaft ?!
    Ganz Liebe Grüße aus dem heimischen Kirchhain, Reiner

  3. Hallo ihr Beiden,
    das ist ja unglaublich, was ihr mit euren Rädern leistet! Die Gegend ist wirklich wunderschön, inzwischen sind wir auch Schweiz-Fans geworden. Hoffentlich habt ihr etwas kühlere Temperaturen, hier im Rhein-Main-Gebiet haben wir täglich über 35 Grad und kein Regen in Sicht.
    Zu dem Preisrätsel fällt uns keine Lösung ein, sind aber gespannt auf die Auflösung.
    Weiterhin gute Fahrt und viele Grüße
    Heidi und Henner

  4. Viele Grüße aus Langenhagen, auch von Marlies und Dieter !
    Ist des Rätsels Lösung vielleicht
    der Film ” Es geschah am helligten Tag ” (1958)
    mit den Schauspielern Gert Fröbe und Heinz Rühmann
    von dem Buchautor Friedrich Dürrenmatt ?
    Der Film wurde in Graubünden gedreht … deshalb wohl der hilfreiche Hinweis auf den Steinbock, der sich im Wappen des Kantons Graubünden befindet.
    Bin wieder sehr begeistert von der Tour und den interessanten Schilderungen . Wir 3 freuen uns jedes Mal über die Lebenszeichen und sind weiterhin auf die neuen Abenteuer gespannt.
    Viele Grüße und alles Gute , Helga

    1. Danke schön ! Das ist ja eine tolle Überraschung…freue mich drauf !!
      Raclette mag ich sehr gerne..
      Weiterhin gute Reise mit netten Begegnungen und super Landschaften!
      Viele Grüße, Helga

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