Eine Handvoll Reiseradler radeln über den Norden nach Portugal. So lesen wir es im ‚Europa per Rad‘-Reiseführer. Portugal ist das Land, das wir mit dem Fahrrad noch entdecken werden. Portugal ist das erste Land dieser Saison, welches nicht gebirgig ist.

Unsere Reise durch Portugal beginnt in Valença, nachdem wir den Grenzfluss Minho überquert haben. Erster Halt ist in Caminho, auf dessen Campingplatz wir unsere Bekannten aus Santiago wieder treffen. Joseph und seine Frau sind mit dem Wohnwagen unterwegs. Der Einladung zum Frühstückskaffee in Santiago folgt eine Einladung zum gemeinsamen Bier auf dem außerordentlich schön gelegenen Campingplatz am Meer und Fluss.



Die beiden ambitionierten Radler aus Großbritannien, jetzt wohnhaft in Frankreich, kommen gerade zurück von ihrer knapp dreiwöchigen Tour auf dem portugiesischen EV 1. Sie haben sich für ihren letzten Radtag extra in Schale geworfen und sind sehr traurig, dass es vorbei ist und freuen sich schon auf das nächste Abenteuer.
Nach zwei Nächten geht es für uns bei leichtem Nieselwetter weiter nach Porto. In der Vorstadt San Mareno da Investo finden wir ein schönes Zimmer. Die Umgebung stimmt auch. Eine Adega zur Einkehr und um die Menschen, die dort leben, zu treffen. Da wir die einzigen Touristen sind, fallen wir sofort auf und kommen schnell in Kontakt. Sprachbarrieren stören wenig.


Am nächsten Morgen geht es mit dem Bus nach Porto.


Gegen Mittag haben wir eine Verabredung mit Michael Müller, dem Reisebuchautor, -Verleger und Gründer des gleichnamigen Verlages für alternative Reiseführer. Wir klingeln an seiner Wohnung. Wenig später kommt er lächelnd über die Strasse und begrüßt uns. Wir wollen gemeinsam Essen gehen. Das erste Restaurant, das wir ansteuern, geht heute in die Ferien. Im zweiten Lokal finden wir einen Platz. Es gibt wilde Sardinen, Tomatensalat, Tortilla und Melone zum Nachtisch. So isst man in Porto gut bürgerlich! Wir reden über Kinder, Politik, Reisen und dem Leben hier. Michael lebt seit zwei Jahren in seiner zweiten Wahlheimat Porto. Er zeigt uns die Sehenswürdigkeiten seines Viertels, seine Stammkneipe, das Restaurant, wo es den besten Oktopussalat gibt und begleitet uns zum Touristenbüro für eine Fahrradkarte von Nordportugal.

Zum Schluss zeigt er uns noch seine Wohnung. Zwei sehr schöne gemeinsame Stunden.

Michael hat unsere Urlaube und Reisen mit seinen Büchern jahrzehntelang massgeblich geprägt. Eine unserer Autoreisen Anfang der 90er ging nach Portugal, mit dem Reiseführer von Michael Müller. Das Poster in seinem Büro ist das Cover dieser frühen Ausgabe.
Michael, seit unserem Treffen mit Dir nutzen wir aktiv die MMTravel App. Gut, dass wir noch einige Wochen Portugal vor uns haben. Bei unserem nächsten Besuch in Porto kommen wir gerne wieder vorbei, oder in Erlangen.
Wir schauen uns noch das Zentrum Portos an. So schön, die Menge an Besuchern ist kein Wunder:




Wir haben nicht nur eine Handvoll Reiseradler gesehen, sondern vor allem eine Handvoll offener, interessanter, netter Menschen kennengelernt. Das ist einer der Gründe, warum wir mit Leidenschaft reisen, mit dem Fahrrad. Geht gut!