In Skandinavien ist ewiger Frühling, zumindest solange wir dort sind. Die Blumen blühen, das Gras ist frisch grün. Es gibt Walderdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren und Pfifferlinge im Überfluss. Auf den Feldern Erdbeeren, später Mohrrüben, Erbsen, Gurken, Kohl, viele Sorten Getreide. Süsskirschen, Äpfel. Die Tageslichtdauer im Sommer macht’s, sagen die Einheimischen. Regengüsse sind selten, zumindest da wo wir reisen. Mücken und Mückenstiche sind lästig. Zum Glück hält sich die Anzahl in der Nähe der See in Grenzen. Die frische Brise vertreibt die Biester.
Skandinavien, der perfekte Ort für die Hochsaison, wo im Rest Europas die touristischen Orte überquellen. Angst bestohlen zu werden, haben wir nie. Bezahlung geht oft auf Vertrauen. Nur beim Alkohol hört der Spass auf, restriktiv, hoch besteuert. In jedem Land anders, mal Sonntag keiner, mal nicht nach 20.00 Uhr, mal nicht vor 9. Nicht in den Supermärkten, nicht an den Selbstzahlerkassen. Im Vinmonopolet (N), System Bolaget (S) , im Alko (F) .
Komposttoilette ersetzt Wasserklosett und spart viel Ressourcen, wie gutes Wasser. In Turku wird demnächst ein Mehrwohneinheitenhaus gebaut, ohne Wasserklosetts.
Skandinavien ist sauber. Auf der Strasse, im Gebüsch oder Wald gibt es keinen Müll, keine Zigarettenkippe. Schweden ist Recyclingweltmeister und recycelt sogar den Müll von Norwegen. Und vorab wird an Verpackungen auch schon gespart.
In finnischen Nationalparks stehen Saunen, die jeder selbst anfeuern kann. Die Superalternative zur Dusche. Zwei Gänge, zwischendurch in der Ostsee abtauchen und wir fühlen uns sauber und frisch.
Die öffentliche Sauna das Pendant zu den Badeanstalten, wie Goseridebad in Hannover und Luisabad in Marburg.
Lekande Barn – spielende Kinder oder Barnen Lekker – Kinder spielen, ist das häufigste Strassenschild in Skandinavien. Skandinavien braucht keine Verbotsschilder und wenig Gebotsschilder. Auch die Campingplätze kommen mit sehr wenigen Hinweisschildern aus. Die (ungeschriebenen) Regeln kennt jeder.
Schwedisch ist wie holländisch. Geschrieben verstehen wir einiges. In Finnland gibt es die Landessprachen finnisch und schwedisch. Zweisprachig auf allen Schildern, sogar auf den Polizeiautos.
Manchmal sogar viersprachig: finnisch, schwedisch, russisch, englisch. Wenn es keine Piktogramme gibt, verstehen wir manchmal garnichts.
In Norwegen heißen die Läden Kiwi, Rema 1000, Spar oder Coop. In Schweden gibt es meist den ICA, manchmal Coop, Xtra. In Finnland ist es einfach, es gibt S-Supermarkt und K-Supermarkt.
Gitti und Hansi, Südfinnland ist unsere Empfehlung für euch! Die herrliche Ostseeküste mit den unzähligen Schären, Helsinki und anderen tollen Städten, Orten und Nationalparks sowie den liebenswerten Finnen und Finnlandschweden.
Zwei Monate Skandinavien, 4000 Radkilometer, tolles Sommerwetter, viele liebe Menschen und einen Elch im Gepäck. Wir haben das Wildzelten erlebt, genossen und andere schöne, neue Erfahrungen gemacht.
Den Tipp, die ‚Arctic Post Road‚ hochzufahren, heben wir auf für unsere nächste Reise nach Norwegen mit Rückreise durch Finnland nach Helsinki.
Das liest sich alles so schön retro..
Alles arbeitet am Fortschritt, mit Sehnsucht nach alten Zeiten.
Das Goseridebad in Hannover ist ein gutes Beispiel. Seit 1982 ist die Jugendstilbadeanstalt geschlossen, abgelöst durch einen privaten Radiosender.
Danke, ihr zwei beiden, für den wie immer schön geschriebenen und fotografierten Reisebericht! Ich habe Euch wieder gern begleitet – schade, dass jetzt erstmal Schluss ist! Geht es denn dieses Jahr nochmal los? Nur dass ich nix verpasse 🙂
Liebe Grüße! Doro
Hallo Rolf und Astrid,
So eine Kompost Toilette wäre wahrscheinlich was für unseren Garten…
Klasse finde ich, dass die SkandinavierInnen das Klimathema so gut angehen. Das setzt Energie frei für die Verbesserung des eigenen Verhaltens.
An Obst – und Gemüseernten hätte ich bei Skandinavien nicht sofort gedacht. Erstaunlich aber logisch.
Alkohol ist eh überbewertet…
Liebe Grüße von Petra
P. S. Wie habt ihr euren abendlichen Ankommensdurst gestillt??