In Åland gehen die Uhren anders

Weiter geht die Traverse durch Schweden von West nach Ost, herrlich am Mälarensee entlang. Es ist wieder hügelig, dazu nah am Wasser. Bei Kilometer 2641 läuft uns ein Elch vor die Linse. Es gibt sie also doch, diese Tiere, die wir sonst nur auf Schildern sehen. Tommy meint, das sind alles nur gut gemachte Attrappen, die von studentischen Hilfskräften gezogen werden – kann sein, wir freuen uns trotzdem.

Das Wetter hält und nach knapp 120 Kilometern rollen wir auf einem kleinen Camping ein.

Zelt aufbauen, Duschen, Essen kochen und – schwupps – ist es 22.00 Uhr.

Am Morgen reisen wir nach Stockholm weiter. In Stockholm sind wir wie vor fünf Jahren auf dem Camping Klubbenborg in Hägersten. Eigene Zeltwiese mit zwei Interailern, die seit knapp drei Monaten durch Europa touren.

Stockholm’s Vorstadt im Süden
Camping Klubbenborn in Hägersten, Stockholm’s ‘Stadtcamping’

Wir sind mit unserem Freund Marcus verabredet, der vor dreissig Jahren von Frankfurt nach Stockholm gezogen ist. Wir bekommen eine geführte Tour durch Stockholm’ s hippstes Viertel SoFo, Södermalm und verbringen viele gemeinsame Stunden.

Marcus hat lecker gekocht
Stockholm: Führung durch die schönen Viertel Södermalm und SoFo
Södermalm
Mitten in Stockholm: Wasser kauft man nicht, gibt es auch in Café und Restaurant kostenlos
Sitzgelegenheiten vor den Supermärkten gefallen Rolf sehr.

Wir lassen die Kronen, das königliche Skandinavien, die FIKA – Schweden’s traditionelle Kaffeepause – , den kaputten Tolino – grosses Disaster – und die immer freundlichen Schweden hinter uns.

Grisslehamn: Warten auf die Fähre
Da kommt sie

Die grosse Freiheit, das Jedermann’s Recht und den Respekt der Menschen füreinander nehmen wir mit auf die Fähre nach Åland.

Einfahrt nach Åland

Åland ist ein automomes Land mit eigenem Kfz Zeichen, Briefmarken, Landesoberhaupt, bestehend aus 6700 Inseln von denen lediglich 60 mit ca. 30.000 Menschen bewohnt sind. Hauptstadt ist die kleinste Metropole der Welt, Mariehamn. Neutral, entmilitarisiert, nicht durch Waffengewalt erobert, sondern vor 104 Jahren gegründet, als das Zarenreich sein Ende fand. Die Åländer haben die schwedische Kultur und Sprache, heißen Karlsson, Blomquist und Lindgren, haben die finnische Staatsbürgerschaft und den Euro.

Wir sind sehr gespannt, als wir nach zwei Stunden von Bord gehen. Ausgestattet mit einer Karte des Landes verlassen wir das Schiff. Die Uhren sind eine Stunde vorgestellt. Wir radeln bei gut 23 Grad von Insel zu Insel. Unsere Zeltplätze in Hummelvik und Camping Bomarsund sind sooo einfach, gut und hyggelig und gleichzeitig sooo komfortabel, praktisch und sauber, mitten in der Natur, ohne diese zu (zer-)stören, so viel Platz, unvorstellbar in Westeuropa. Das stabile Azorenhoch tut sein Übriges.

Camping Hummelvik
Camping Bomarsund, wie alle mit Küche, Kühlschrank, Grillplatz, WiFi und viiiiel Platz
Eine von hundert Windmühlen in Åland
Die einzige Fabrik auf Åland verarbeitet Kartoffeln zu Chips. Betört vom Geruch decken wir uns im Werksverkauf ein.
Klohäuschen am Badestrand – tippitoppi
Camping Hummelvik: Fehlt nur das Landegeräusch der Schwäne

5 Kommentare

  1. Hallo Ihr Lieben, eine Wahnsinnstour !!! Wie immer tolle Bilder von wunderschönen Landschaften, aber auch Berichten von Strapazen, die ich niemals schaffen würde. Norwegen wird mich maximal mit Wohnmobil zu Gesicht bekommen, haha.
    Bin sehr gespannt wie eure Reise weitergeht. Ganz liebe Grüße auch von Peter, Lisa

  2. Hallo ihr Radler,
    was für schöne Campingplätze gibt es in Schweden und so gut ausgestattet und sie liegen fast immer am Wasser, Schweden hat auch genug davon.
    Stockholm ist sehenswert, hat uns auch gut gefallen.
    Der Sonnenuntergang (oder Aufgang?) ist fantastisch.
    Liebe Grüße und weiterhin gute Fahrt
    Heidi und Henner

  3. Ich bin stolz auf Euch
    und wenn man dann hört,
    bei den Eltern, kein Wunder.
    Oder, das sind die Gene.
    Dann wird man auch ein bisschen stolz

  4. Hallöchen Rolf und Astrid,

    ALAND, noch nie gehört. Heute konnte ich euren Blog endlich öffnen!

    Da werde ich gleich mal nachlesen, was es mit diesem Ländchen auf sich hat. Hört sich jedenfalls ganz prima an.

    Eine Stadtführung durch einen Einheimischen ist natürlich richtig cool!

    Was für eine Entspannung ist in dem Text und den Bildern zu lesen und zu sehen…
    ???

    Wir haben hier in der sächsischen Schweiz eine mega Idylle angetroffen, Rehe, Specht, Waldmarderfamilie, Drosseln, Meisen Kinder, Kleiber, Glühwürmchen (eins!) und weitere Vögel, die noch nicht genau identifiziert wurden…was gibt es doch für wunderschöne Ecken auf dieser Welt.

    Liebe Grüße von Petra

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