Man nehme die 5 Nationalradwege, einer schöner als der andere:
#1 Küstenroute (norwegische Küste)
#2 Kanalroute (Haugesund – Larvik)
#3 Berge und Fjörde (Kristiansand – hoch in den Norden)
#4 Rallarvegen (Bahnarbeiterradweg; Bergen – Geilo)
#5 Numedalroute (Geilo-Larvik), ein paar Fährfahrten und
steckt das Azorenhoch dazu, zwei Wochen Zeit, packt alles in eine Nuss und gut durchschütteln.
Es geht durch Norwegen’s grandiose Natur und bewegte Geschichte. Fertig ist die Tour!
Die Reichen und Vielbeschäftigten erleben manches davon in zwei Tagen, fahren mit 4000 anderen Gleichgesinnten auf dem Kreuzfahrtschiff durch den Hardangerfjörd nach Flam und von dort nach Myrdal im Hardangervidda, zurück nach Bergen und ab in den Flieger.
Wir erproben die erste Variante mit der Wanderung mit Folgefonna-Gletscherblick …
und einem norwegischen Kindergeburtstag, bei dem wir zum traditionellen Hot-Dog eingeladen sind. Lecker!
Über Utne mit der Fähre über den Hardangerfjord und weiter nach Voss, der Wanderausgangspunkt in die Hardangarvidda.
Rallarvegen mit Wildcamping. Das macht Spass, wer hätte das gedacht, dass Astrid die warme Dusche nicht vermisst.
Über Upsete, Myrdal, Finse und alle diese Orte, die aus einem Bahnhof mit Bedarfshaltestelle bestehen bzw. so gut, wie nicht existieren.
Kurzweiliger Aufenthalt auf der Zeltwiese des Campingplatzes in Geilo. Da vergessen wir den wenig charmanten Skiort rundherum. Auf dem Campingplatz treffen wir Christian aus Linz. Er ist acht Wochen und 3000 Kilometer unterwegs auf dem Weg zum Nordkap. Wir trinken ein gemeinsames Bier und tauschen uns aus. Vielleicht treffen wir ihn später in der Saison wieder. Wäre ja nicht das erste Mal. Ein Erdinger Paar und zwei aus Wien haben auch ihr Zelt aufgeschlagen. Eine litauische Familie campiert hier. Alles sehr international und doch familiär.
Die Numedalroute Richtung Süden bestimmt die Richtung. So richtig geht es heute nicht voran.
Die Strecke ist herrlich, Rollski-tauglich. Die ganze Gegend ist im Winter ein Skitourenparadies. Astrid fängt sich zwei Platten ein. Das hält auf und nervt gewaltig.
In Norge fahren wir auf dem kleinen Campingplatz ein. Ein Plätzchen am Norefjord, ein paar Dauercamper und ein Joker-Supermarkt. So lässt es sich aushalten.
Am nächsten Morgen geht es weiter durch’s imposante Numedal. Wir besuchen eine der norwegischen Stabkirchen aus dem 11. Jahrhundert (!)
Alle 30 bis 50 Kilometer gibt es eine Einkaufsmöglichkeit, häufig bis 23 Uhr oder sogar 7 Tage/24 Stunden auf. Letzteres ist wirklich toll für dieses dünn besiedelte Land.
Norwegen, etwas größer als Deutschland, hat rund 5,2 Millionen Einwohner, dass heisst, die Bevölkerungsdichte in Deutschland liegt mit 226 Einwohner pro Quadratkilometer rund 17 mal höher.
Das merken wir auch auf den Strassen. Wenn es sich nicht gerade um eine Transitstrasse handelt, sind die Straßen fahrzeugleer. Die Autos fahren sehr vorsichtig. Es gibt Verkehrsteilnehmer, die es bei uns nicht gibt, z.B. Rollskifahrer fahren mit hoher Geschwindigkeit auf zweispurigen Strassen mit Gefälle > 9 %. Sie werden auch per Strassenschild angekündigt.
Kongsberg ist unser heutiges Ziel. Wir zelten hinterm Schwimmbad. Die warme Dusche ist genauso, wie das Zelten, gratis. Die Sauna auch. Wir nutzen sie nicht, da wir bei 25 Grad genug Hitze in uns haben.
Möglich macht’s das Jedermannsrecht in Norwegen: Zelten am Fjord, Beeren und Pilze sammeln, Grillen über dem offenen Feuer und mit dem Boot über Seen und Flüsse schippern – diese Freiheiten werden in Norwegen als „Jedermannsrecht“ bezeichnet. Das Recht bezieht sich auf alle unkultivierten Naturflächen des Landes.
Entlang der Grenze zu Schweden verläuft das Skandinavische Gebirge, das auf norwegischer Seite seinen höchsten Gipfel mit 2.469 Metern am Galdhøpiggen hat. Diese Gebirgskette ist für das europäische Klima bedeutend, da sie arktische Luftmassen fern hält. Wir lieben das Azorenhoch, dass uns seit einer Woche Sonnenschein beschert und schätzen den zuverlässigen Wetterbericht. Grad fängt es an zu schütten. Es ist 23.00 Uhr, wie vorhergesagt.
Geradewegs steuern wir auf Sandefjord zu. Wir haben die Natur verlassen und fahren durch’s Kulturland, Norwegen’s Wirtschaft: Lachse, Erdöl und -gas, Mineralien, Forstwirtschaft, Weihnachtsbäume, Agrarwirtschaft, Schafe, Getreide, Möhren, Kartoffeln, Erdbeeren und Äpfel.
Unsere letzte Nacht in Norwegen. Eine Übernachtung auf der Campinginsel Granholmen. Baden bei 20 Grad im Fjörd.
Das nächste Mal reisen wir auf dem Wasserweg ein.
Hätte gerade wieder Lust zu gehen – genießt es ????????
Inspiriert mich mit weiteren Updates und Bildern – träumen kann man immer????
Guten Morgen Rolf und Astrid,
„Oh wie schön ist Norwegen“…
Ihr habt herrlichste Landschaften gesehen, offenbar mühsam erkämpft (wie so manches Mal) – der Eiskanal ist der Hammer!
Mich fröstelte beim Anschauen.
Ich bin begeistert. Hoffentlich hält der neue Schlauch.
Viele Grüße aus dem recht kalten Sommer in Aachen von Petra
Hallo, ich habe von einer (früher) radelurlaub liebenden Kollegin gehört, dass die Betonung bei Norwegens Fernradwegen eher nicht auf weg und rad sondern auf fern liegt. weit weit weg (www), einsam aber sehr schön. Dass kann man ja auf den Bildern erahnen. Nette Norweger. In Norwegen hatte man uns gesagt. Was hat Schweden, aber Norwegen nicht? Nette Nachbarn. liebe Grüsse Jörg