Grossstadtleben in Tbilissi

Die Entscheidung nicht in den Grossen Kaukasus zu radeln, fällt, nachdem Frank uns morgens am Zelt mit freundlichem Bellen begrüsst. Eine 60 Kilometer lange Schotterstrasse auf über 2000 Meter hoch, hinein in den Grossen Kaukasus erscheint uns nicht machbar.

Auf den ersten Metern begleitet uns ein Wiedehopf – später Bienenfresser – ein Vogelparadies.

Erste Passbezwingung

Statt dessen entscheiden wir uns die nächsten Tage in Tbilissi zu verbringen, der Hauptstadt Georgiens. Unser Hostel im Stadtteil Sololaki, wo Häuser stehen, in denen prominente Dichter und Poeten lebten und schafften, ist wie eine Urlaubs-WG. Direkt unter uns ist ein tolles Restaurant oder vielleicht eher eine Mensa, wo es georgische Khinkali und gezapftes Bier in lockerer Atmosphäre gibt. Es hat täglich mittags und abends geöffnet und ist dann voll besetzt. Ein echter Geheimtip. 200m weiter ist ein Family Restaurant, in dem alles frisch gekocht und zubereitet wird und wo wir auch frühstücken.

2. Etage, die drei Fenster links und rechts der Ecke gehören zu unserem Hostel. Links unten in der Seitenstrasse – roter Lappen – ist der Eingang zum Hostel und Restaurant

Wie findet ihr das Video?

Es gibt hier kleine Einkaufsläden, Handwerksläden und das Government of Georgia, ein stattliches Gebäude zwischen all den alten Jugendstilhäusern, teils verfallen, teils renoviert, deren Farbe abblättert und deren Fenster und Türen an vielen Stellen nicht dicht sind. Das Viertel wird auch ‚Paris von Asien‘ genannt.

SPAR Supermärkte gibt es fast überall
Kartlis Deda – Mutter Georgiens
Blick vom Panoramaweg um die Kartlis Deda
Fernsehturm, eines der Wahrzeichen Tbilissis, sieht nachts beleuchtet schöner aus. Von nahem ziemlich marode.
Liberty Square
Schick, Rückseite des *****Sterne Hotels Ambassador
Alt und neu liegen dicht beieinander
‚Ein Brot, bitte!‘
Die Teiglinge kleben und garen am Rand des in den Boden eingelassenen Backofens – im Moment leider leer.
Hier sieht man, wie das Brot in den im Boden eingelassenen Öfen backt.
Blumen werden reichlich angeboten und verkauft.
Friseure heissen Beauti-Shops. In der ersten Etage dieses Hauses wird Rolf gerade frisiert.
Wandmalerei in der Unterführung
Blick von der Kathedrale auf den höchsten Punkt von Tbilissi
Die georgisch-orthodoxe Kathedrale Sioni
Im Park des Universitätsviertels
Ganz in der Nähe des Goethe-Instituts finden wir eine französische Bäckerei

Kazbegi – Der Weisse Riese

Der Kazbegi ist mit 5047m der dritthöchste Berg des Kaukasus und weil er so allein steht, ein Touristenmagnet.

Statt uns mit Muskelkraft herauf zu quälen auf 2400 m im frühen Frühjahr haben wir eine Tagestour gebucht. Sicher ist die Strasse auch mit dem eigenem Auto kein Vergnügen – mit dem Rad geht das gar nicht.

Auf der georgischen Heerstrasse, seit Jahrtausenden einzige Verbindung zwischen Nord und Süd über den Kaukasus. An der nahen russischen Grenze werden täglich 2000 Trucks durchgelassen. Der Rest wartet. Manchmal Tage.

Wir sehen ein einziges Wohnmobil – deutsches Kennzeichen, das sich den Berg hoch quält. Der Fahrer zittert offensichtlich, bei jedem entgegen kommenden Lastwagen.

Wir fahren in einem ‚komfortablem Reisebus‘ und einem furchtlosen Fahrer die 150 km bis kurz vor die russische Grenze. Unsere 15 Mitfahrer kommen aus Russland, der Ukraine, Finnland, Deutschland, Österreich, Indien, Abu Dhabi und unsere Guide-Ffrau Nino aus Georgien. Wir verbringen einen langen Tag miteinander. Nino erzählt uns so viel über die Sehenswürdigkeiten an der Strecke, über Georgien’s Geschichte, Wirtschaft, Bildung, Sprache und vieles mehr. Auf der Rückfahrt gibt es Wunschkonzert. Jeder darf sich ein Lied wünschen und mitsingen. Das Internet macht es möglich.

Freundschaftsmonument
Links die georgische, rechts die russische Kultur
Rechts Nino, unsere Guide-Frau, die einen super Job macht
Stop in Anauri
Stefansminda oder Kazbegi, wie der Berg
Der Kazbegi (5047 m)
Zur anderen Seite haben wir von oben auf einen Regenbogen geblickt
G – Skigebiet auf 2360m Höhe
Das Vieh macht, was es will: Auf der anderen Seite der Strasse ist das Grass grüner.

4 Kommentare

  1. Liebe Astrid, lieber Rolf,
    das sind ja wieder sehr beeindruckende Fotos und Berichte von Eurer sehr beeindruckenden Tour. Meine ersten vier Wochen sind auch schon vorbei und es macht mir immer noch viel Freude – trotz des Wetters… Danke, dass Ihr mich zu einer Radreise inspiriert habt :-).
    Liebe Grüße und weiterhin viel Freude am Sammeln neuer Erlebnisse,
    Elke

  2. Was eine phantastische Reise, für uns ja eine total unbekannte Region…und wie schön die Begleitung durch die immer so exotischen Pietmätzer, beneidenswert. Wie gut, dass ihr euch nicht in den hohen Kaukasus mit den Fahrrädern gequält habt, wäre bestimmt ein Alptraum gewesen. Es ist aber auch schön eure Gelassenheit und Offenheit zu sehen, wie ihr die (teils widrigen) Gegebenheiten annehmt und eure Reise dementsprechend anpasst… Die Fotos sind wie immer erste Sahne, aber das Video schafft es nochmal ganz anders die etwas morbide Atmosphäre aber auch den tollen Flair einzufangen, sehr gelungen… Vielen Dank dass wir so euch ein bisschen begleiten dürfen… Euch weiter viel Spaß… Liebe Grüße aus Kassel

  3. Wunderbar, Euch begleiten zu können auf Eurer Abenteuerreise in mir unbekannte Gegenden.
    Das kleine Video gefällt mir super, samt allen Erklärungen..rustikal, luftig, Strom meistens, Gemeinschaftsbad…. 😉 dadurch ist alles besser vorstellbar.
    Dass SPAR in Georgien ist wußte ich nicht und die Art wie Brot gebacken wird ist neu. Es sieht jedenfalls lecker aus.
    Die Bilder sind alle klasse, das frz.Frühstück äußerst einladend und der Regenbogen, von oben betrachtet, mal aus einer ganz anderen Perspektive.
    Bewunderswert finde ich, wie Ihr Euch überall schnell zurechtfindet und meist auf interessante und gastfreundliche Menschen trefft.
    Alles Gute und weiterhin viele unvergessliche Erlebnisse. Freue mich über jeden Bericht.
    Viele Grüße aus der sonnigen und warmen Heimat, Helga

  4. Guten Abend ihr zwei,

    Der Blick von oben auf den Regenbogen unterhalb ist ja sensationell!!!

    Und das Video ist einerseits sehr lustig wegen der trockenen Bemerkungen und auch recht tragisch, wegen der offensichtlichen Notwendigkeit, alles irgendwie zusammen zu halten.

    Die Straßenlaterne am Anfang wird Mithilfe von Latten und Kabelbindern am Umfallen gehindert… ziemlich heftig.

    Und dann kommen wiederum die touristischen Höhepunkte.

    Ein wirklich verrücktes Nebeneinander.. Mitunter wahrscheinlich auch etwas traurig.

    Die Natur ist aber unschlagbar.

    Genießt die Tage. Liebe Grüße von Petra

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