Mondregenbogen

… und manch andere wundersame Erscheinung haben wir in den fünf Monaten durch neun Länder erlebt und nicht bildlich festgehalten.

Da sind
… die grossartigen Geräuschkulissen von zirrenden Zikaden, warnenden Murmeltieren und die Kommunikation der Geier.
… das Glockenbimmeln der Weidekühe und Schafe in der Zone Pastorale und in fast ganz Nordspanien.
… das Kirchengeläut auf unserer Fahrt durch Italien werden wir noch lange in den Ohren behalten.
Donner und Gewitter, das am 30. Juli durch die Täler der Gavernie jagte.
… der orkanartige Wind am 03. August auf dem Gran Camping in Nordspanien.
… die Musik aus den Röhrenradios, deutscher Marke, der aus dem wundervollen, bis ins Detail liebevoll eingerichteten Campingplatz Cabuerniga den Garten Eden macht.
Das krasse Gewitter, das am Abend des vorletzten Augusttages in Parthenay zweieinhalb Stunden wütet, nachdem wir an sovielen vertrockneten Mais- und Sonnenblumenfeldern vorbei gefahren sind. Zum Glück sind wir auf einem optimal für Radler und Wanderer eingerichtetem Campingplatz und unser Zelt hält. Nur mit dem Kochen wird es nichts mehr.

Toll war der Duft von Eukalyptusbäumen in Nordspanien, der unsere Nasen freimacht. Ebenso wie der Duft der Bäume mit den reifenden Feigen. Es riecht herrlich nach Süden.

Unzählbar sind die fantastischen Sternenhimmel in den lichtarmen Gegenden, wie den Abruzzen und Pyrenäen, wobei der Höhepunkt das seltene Ereignis eines Mondregenbogens am stürmischen Surfstrand von Erdeven in der Südbretagne ist, wo wir verkehrt herum im Zelt geschlafen haben.

Die Geste zählt mehr als Geld

Kurz vor der Appeninüberquerung bekommen wir vom Küster einer kleinen Kapelle irgendwo im Nichts einen Kaffee angeboten.

In L’Aquila bekommen wir ein Freundschaftsbändchen von einem netten Senegalesen, der findet, dass wir mit unseren Rädern wie Afrikaner aussehen.

In Bologna gibt der Kebab Mann mir eine Flasche Wasser als Freude über 50ct Trinkgeld.

Am 02. Juni zwölf Kilometer vor unserem Tagesziel Campobasso, der angeblich kältesten Stadt Süditaliens, bekommt Rolf spontan 1.5l Flasche Wasser über den Zaun gereicht, weil Astrid fünf Minuten vorher völlig verschwitzt den Berg hochfuhr und der nette Herr, der mit der Sense seinen Olivenhain bearbeitete, ihr Ciao und caldo (=heiss) zurief.

Der Schreibwaren-Baer in Süditalien hat unsere Fährfahrt-Tickets ausgedruckt, dafür ungefähr eine Stunde getüftelt und uns letztendlich nicht einen Cent berechnet. Dabei steht dieser Service gross über dem Ladeneingang als seine Dienstleistung angeschlagen.

Das Reggae-Festival in Arrens. Es ist kurz vor Mitternacht. Wir kommen gerade aus Lourdes und würden gern ein Bier trinken. Ohne den Eintritt für das Konzert zu bezahlen, bekommen wir zwei Bier an die Kasse gebracht.

Der Camping Dol de Bretagne kredenzt uns die überdachte und möblierte Terrasse des Mobilhomes, auf deren Stellplatz wir stehen, denn es ist eine regenreiche Nacht vorhergesagt.

Das Beste zum Schluss

In Montesarchio an der SS7, Via Napoli 160, gibt es die beste Bäckerei Italiens. Die tollste Pizzeria ist 300 Meter davor.

Die beste Pizza haben wir in Villach gegessen.

Die besten Croissants gibt es in der Banette-Boulongerie in Pont l’Abbe, wo das ‚Tradition‘ auch klasse schmeckt

Den besten Chocolatine/Pain au Chocolade gibt es in der Boulangerie Nicolas in Le Touquet (Pas-de-Calais). Dazu himmlische, noch ofenwarme Kokosmakronen und ein Mandelteilchen mit Frangipane, was soooo lecker ist.

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