Buckelpisten und Kopfsteinpflaster

Radwege, in Norditalien reichlich vorhanden, oft zweispurig, sind nicht geeignet für Rennradler. Sie sind so alt, der Asphalt ist aufgerissen, sodass man mit dünnen Reifen hier ganz schnell am Ende ist. Unvermittelt verlaufen sie rechts und links der gut geteerten Autostrassen. Unvermittelt enden sie, doch wir sind froh, dass wir dann auf dem glatten Asphalt des Seitenstreifens der Autostrassen radeln können.

In Venetien haben wir einige schöne Trails gefunden. Und auch durch die Po-Ebene geht es auf Trassen durch’s Wasser.

Adria, wir kommen
Irgendwo zwischen Bibione und Caorle

Wir fahren einige Zeit auf dem Eurovelo 8, der in Italien von der Balkangrenze bis zum Po-Delta verläuft, zunächst sehr schön durch das Friaul auf alter Bahntrasse. Er ist gut frequentiert, vor allem von Rennradlern, dann aber schlecht beschildert und verläuft sich mehr oder weniger im Po-Delta. Auf den Eurovelo 5 – via francigena, der von Canterbury bis Rom geht, geraten wir in der Toskana durch Zufall. Matt und Jessica treffen wir in San Gimiano. Sie sind aus Canterbury und fahren nach Rom.

Irgendwo in Kampanien: Upps! Aus Versehen auf die Autobahn gefahren, bei der nächsten Abfahrt wieder runter.
Warum diese einladene Strasse für uns als Radler gesperrt ist, ist nicht rauszubekommen.
Im heutigen San Giacomo ist das Kopfsteinpflaster kaum schlechter als vor 2000 Jahren in Pompeji.

Zum Abschluss unserer sechswöchigen Reise durch Bella Italia sammeln wir bei unserer Fahrt durch Napoli 25 Kilometer unvergessliche Erfahrungen.

Napoli, Hafengebiet

Wir radeln in den Hafen von Neapel. Die Tour durch den Grossraum erfordert unsere absolute Konzentration. Der Verkehr ist Wahnsinn. Autos, Busse, Mopeds, Einweiser auf den Strassen, die den Autos, den Weg in die Hotelgaragen oder auf Parkplätze weisen. Stop and Go, je näher wir der Innenstadt und dem Hafen kommen. Die Strassen Kopfsteinpflaster. Nur wenige Abschnitte haben einen Radweg. Wo möglich, nutzen wir die Bus- oder Strassenbahnspur.

Die reisenden Holländer, die wir unterwegs treffen, fragen uns nach unseren Erfahrungen. Sie finden es hypergefährlich, aber sie sind natürlich von ihrem flachen, fahrradfreundlichen Land verwöhnt.

Sardinien zeigt sich da ganz anders. Sardinien hat super geteerte, auto- und menschenleere Strassen. Ein Genuss für Reiseradler und Rennradler (Ausser uns gibt es jedoch nahezu keine, weder Einheimische noch Touristen). Die Steigungen sind moderat, häufig mit sechs Prozent, was sich sehr schön fahren lässt. Dafür sammeln sich aber auch täglich 1300/1400 Höhenmeter. Dass es ein Fahrgenuss ist, sieht man an den Motorradfahrern. Sogar welche mit Marburger Kennzeichen wurden gesichtet.

Nord-Süd-Autobahn für Fahrradfahrer erlaubt und auch ohne Seitenstreifen ungefährlich, zumindest jetzt, wo noch keine Saison ist.

Damit verlassen wir Italien und Sardinien Richtung Frankreich.

Euer Wunsch ist uns Befehl – danke, Stefan, für den Tipp mit der Karte. Ihr findet unsere Tour, wie auch schon in den vergangenen Jahren, im Hauptmenü oder ihr klickt gleich hier: https://rapl-kiste.de/wp/maps/

3 Kommentare

  1. Hallo Ihr beiden, ich glaube ihr könnt bestätigen, dass Italien immer eine Reise wert ist. 😀 … und Sardinien auf jeden Fall auch.
    Die Erinnerungen an Sardinien liegen schon einige Jahre zurück, aber eure Bilder von der Toscana und v.a. der Amalfiküste haben mich an unsere Süditalienreise letztes Jahr erinnert. Zum Glück hatten wir auch ein Quartier ganz oben auf der Hochebene, so dass wir nach den tollen Eindrücken, aber auch stressigen Serpentinen uns abends in der Stille erholen konnten. (Hut ab für Peter, der das alles mit dem X3 Unfall frei bewältigt hat!).
    Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit in Südfrankreich. Vive la France! 😉 LG Lisa

  2. Hallo zusammen,

    der Jörg – seit gestern FRISCHGEBACKENER EHEMANN VON PETRA, JUHUUUUUU!!! – hat mich auf Eure Seite hingewiesen:) Wow; gefällt mir seeehr gut, was ihr da macht – bin selbst begeisterte Radfahrerin (und somit natürlich jetzt auch ein bisschen neidisch;) Tolle Fotos!

    Bis jetzt kennen wir uns gar nicht, aber vielleicht wird sich das am 20. August ja ändern, falls ihr da einen „Boxenstopp“ in Aachen einlegen solltet – würde mich freuen! Ansonsten auch weiterhin buon viaggio bzw. bon voyage!

    Jana

  3. Hallöchen Rolf und Astrid,

    Der Vergleich der Straßen von Pompeji und San Gimignano ist (für Zuschauende) sehr lustig.

    Liebe Grüße von Petra

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