Auf nach Rom !
Nach gut 100 Kilometern, das letzte Stück auf der vierspurigen SS2, können wir es kaum glauben – wir sind in Rom!
Wir campieren auf der Zeltwiese des Stadtcamping Flaminio, zusammen mit acht bis zehn Reiseradlern. So anders als 2019, als wir in sieben Monaten weniger Reiseradler trafen, als jetzt in den ersten Wochen. Sie kommen aus Holland, Deutschland, Schweiz und Grossbritannien.
Wir treffen Menne wieder. Die Welt ist klein und Rom noch kleiner mit seinen 2.9 Mill. Einwohnern. Menne, der lustige Reiseradler aus Holland, ist uns schon in Bologna über den Weg gelaufen. Dann haben sich unsere Wege getrennt, obwohl wir alle grob Richtung Florenz fuhren. An unserem ersten Ausflugstag in Rom sehen wir plötzlich auf dem Piazza Poppolo einen Reiseradler, dessen Haltung auf dem Fahrrad uns bekannt vorkommt. Es ist Menne. ‚Rom – sehen und sterben‘: so hatten wir uns vor einer Woche verabschiedet. Und hier treffen wir uns wieder, mitten in Rom, und später auf der Zeltwiese des Camping Flaminio.
Von der nahegelegenen Bahnstation Due Ponti fahren wir in die Stadt. Lennart schickt uns Tipps, die uns helfen, bei all den Sehenswürdigkeiten einige rauszupicken. Auch der Michael Müller Stadtführer, als eBook geshoppt, hilft uns.
Für Papa: alle Päpste auf einen Blick. Hier erinnern wir neben der ganzen Antike und Geschichte auch an die Olympischen Spiele 1960 in Rom, als Jutta Heine aus Hannover, ehemals beim DHC, dann bei Hannover 96, zwei Silbermedaillen über 200m und in der legendären 4*400m Staffel mit nach Hause brachte. Ihr seid ein Jahrgang !
Die Kirche hat in ihrer langen Tradition ja selten eine gute Rolle gespielt. Oft ging es um Unterdrückung, Beherrschung und Machtdemonstration gegenüber den „Schäfchen“. So sicher auch beim Bau solch gewaltiger Kirchen. Ein beeindruckendes Gebäude ist es in jedem Fall. Mit dem Vatikan können wir einen weiteren europäischen Staat auf der Landkarte markieren.
Hier treffen wir auch Rosanna und Timon aus den Niederlanden. Sie haben fünf Monate Zeit und sind mit dem Mountainbike als Bikepacker unterwegs, haben viel erlebt und interessante Pläne. So tauschen wir uns aus, mit unseren Erfahrungen von Albanien, welches einer ihrer nächsten Ziele sein wird, und ihren Plänen, in die Abbruzzen zu fahren, fünf Tage, der Hitze entkommen und vielleicht einen Bär oder Wolf zu sehen.
Doch zuerst einmal müssen wir fit werden. Astrid’s Hexenschuss war leicht, da wie gewohnt und mit Standardtherapie in Griff zu bekommen. Die allergischen Reaktionen der unzähligen, juckenden Mückenstiche nicht der Rede wert. Aber mit einer saftigen Nierenkolik haben wir nicht gerechnet. Am zweiten Tag in Rom und aus heiterem Himmel hat es Rolf erwischt. Das schmerzt den einen ungeheuer und stresst uns beide. Zum Glück haben wir virtuelle ärztliche Versorgung – 1000 Dank an Tommy, eine Apotheke, die uns verschreibungspflichtige Medikamente aufgrund Tommy’s Telegram-Chat verkauft, Wasser und viel Bewegung auf unseren Besichtigungstouren durch Rom. Als nach zwei Tagen keine Besserung eintritt, fahren wir morgens mit dem Taxi in die Notaufnahme von Rom’s berühmtester Klinik:
Besuch des Ospedale Gemelli
Die berühmte Universitätsklinik ist ein Vielfaches der Marburger Uniklinik. Sie betreibt 1800 Betten, behandelt täglich 20.000 Patienten und hat immer ein paar Zimmer für den Papst reserviert, falls der medizinische Versorgung benötigt.
In der Notaufnahme Ultraschall, nochmal Ultraschall, CT und Warten auf den Arzt. Rolf in der Klinik und Astrid kommt am frühen Nachmittag allein zum Campingplatz zurück. Die Radler sind alle abgereist. Menne ist schon auf dem Weg zur Fähre nach Sardinien. Die Zwischenstandsmeldungen klingen nicht sehr zuverlässig, und so überlegt sich Astrid schon, was sie die nächsten Tage macht, mit Zelt, zwei Rädern und allerlei anderem Gepäck. Wie wohl so eine Rückfahrt funktionieren kann, wenn die Räder nicht mehr vom Radler bewegt werden. Gegen 19.30 Uhr kommt Rolf auf dem Campingplatz an. Mit mehrseitigem Befund und Therapieempfehlungen. Gut versorgt, um die örtlichen Apotheken aufzusuchen und für die weitere Beratung unseres virtuellen Doktors. Wir bleiben noch zwei Nächte und nutzen die Zeit, um gemütlich mit dem Rad nach Rom zu fahren.
Hallo ihr Zwei,
Rom ist wirklich sehenswert, die schönen Bilder zeigen es und auch die Berichte dazu. Wir haben uns aber ganz schön erschrocken wegen Rolfs Nierenkolik. Die ist wirklich sehr schmerzhaft und während einer Radtour kann man so etwas wirklich nicht gebrauchen, einen Hexenschuss natürlich auch nicht.
Wir wünschen euch eine schmerzfreie und schöne Weiterfahrt mit vielen neuen Eindrücken.
Viele Grüße
Henner und Heidi
Hallo, mal abgesehen von den mehr oder weniger starken Wehwehchen, ( das normale Älterwerden muss man halt auch mitmachen), Rom muss wirklich schöne Bauten haben. Aber noch beeindruckender sind für mich die kleinen Flecken und Naturimpressionen eurer Reise. Ein wenig hole ich mir Italien über diesen Blog und den Giroübertragungen aufs Sofa und stelle mir bei meinen kleinen Radelrunden vor es wäre Italien und nicht das deutschbelgische Hügelland. Macht es weiterhin gut. Liebe Grüße aus Aachen.
😊 Alternativbericht folgt. 😄
Liebe Astrid lieber Rolf….Danke für euren wie immer so kurzweiligen informativen Reisebericht. Unglaublich, was ihr trotz der akuten Beeinträchtigungen durch Hexenschuss und Nierenkolik noch erlebt, erradelt, recherchiert und erzählt. Ich muss echt sagen, wer noch keine Nierenkolik hatte, sollte zurückhaltend sein mit einer lockeren Bewertung. Unglaublich eure Power… Euch beiden alles Gute und jetzt hoffentlich etwas unbeschwertere Radeltage…. Liebe Grüße aus Kassel
Hallo ihr zwei,
Nun geht es euch hoffentlich schon besser. Tut mir leid. 🙏🏼 Schöne Fotos. Wir kennen nun auch schon Trevi Fountain, das Kolosseum und die Gemälde und Fresken im Vatikan. Natürlich was ganz anderes wenn man mit den Fahrrädern dort ist. Nicht alles geht leicht ab und mancher Stress kann sich im Körper so ausdrücken.
Liebe Grüße, Ursel ❤️🤗
Guten Morgen ihr beiden, seid ihr vital und reisetauglich? Ich habe einen Kontakt in Rom.
Alex Giorgietti, (Wasserballprofi) hat vor 3 Jahren in Hannover gespielt. Im Netz gibt es mehr.. Wir haben uns damals täglich auch privat gesehen und seine Mama aus Ungarn hat bei uns Zuhause seinerseits Szegediner Gulasch gekocht. Hin und wieder schreiben wir ein paar Zeilen und haben uns ewige Freundschaft geschworen.
Ein unfassbar guter und offener Mensch! Ich probiere, wenn ihr mögt, einen Kontakt herzustellen.
Liebe Grüße
Ich habe ihm den Link zu eurem Reiseblog gesendet.