Blick auf den Gletscher

Nahezu einmal rund um den Lac Léman (Genfer See), da wo die Reichen und Schönen wohnen. Getroffen haben wir keine, aber es war abwechslungsreich zu fahren auf verkehrsarmen Strassen und schönen Feldwegen, durch Weinberge und kleine Orte, mal in der Schweiz und mal in Frankreich. Meist mit Blick auf den See und das Bergketten-Panorama dahinter. Noch einmal erhaschen wir einen Blick auf den weissen Riesen. Überall in dieser Gegend spricht man französisch, von Grenzen merkt man nicht wirklich was. Die Strassenbeläge sind in dem einen Land etwas besser als im anderen und die Supermärkte heissen anders und haben andere Preise. Autokennzeichen mischen sich, vor allem in Frankreich.

Der Laden in Genf ist eher was für Süsskartoffel-Fans. Man beachte auch die leckeren Bananen im Angebot.
Mit Phantasie (oder guten Augen) sieht man die Fontäne von Genf

Es ist seit Tagen über 30 Grad Celsius warm. Eigentlich hatten wir gedacht, dass die Schweiz in der Hochsaison unter anderem erträgliche Temperaturen mit sich bringt. Naja, es soll ja demnächst in die Berge gehen. Fast umrundet kehren wir vor Montreux dem See den Rücken zu, um das Rhonetal hochzuradeln.

Letztes Jahr sind wir im Herbst den anderen Teil des Flusses runtergeradelt bis ans Mittelmeer. Es ist der ViaRhone oder Eurovelo 17. Jetzt radeln wir Richtung Quelle oder besser Richtung Rhone-Gletscher. Aber irgendwie geht es nicht rauf. Wir radeln und radeln. Der Wind kommt günstig von hinten. Das breite fruchtbare Tal ist von Bergen, immer wieder auch schneebedeckt, eingerahmt. Wir passieren Aigle, so wie die Gummistiefelmarke. Die UCI hat hier ihren Sitz und kündigt die Rad-Weltmeisterschaften für Ende September an. Schade wir sind zu früh, testen aber schon mal die Strecke bis Martigny, wo wir auf einem Campingplatz übernachten.

Am nächsten Tag geht’s in der Hitze weiter. Wüstenwind schlägt uns ins Gesicht. Wir halten an jedem Brunnen und trinken Unmengen kalten Wassers. Auch Rolf’s T-Shirt wird getaucht. Doch nach einer halben Stunde ist alles verdunstet.

In der Schweiz gibt es in jedem Weiler frisches Trinkwasser am Brunnen (in der Regel nicht so kitschig, wie dieser hier).

Richtung Furka-Pass soll es gehen, wir sind aber noch immer in der Ebene.

Hier gibt es Rhone-Obst, Walliser Aprikosen und in Sierre das Rilke-Museum.

Dann kommt Brig. Der Glacier-Express hält am Bahnhof. Strassenschilder zeigen den Status der umliegenden Pässe an. Das Tal wird enger, die Rhone lauter und der Himmel immer dunkler. An einem Schild zu einer Campingwiese direkt an der Rhone beschliessen wir zu halten und unser Zelt aufzuschlagen: Mörel. Melde sich, wer von diesem kleinen, ursprünglichen Ort schon mal gehört hat. In dem Ort geht die Seilbahn hoch zum grössten Gletscher der Alpen: Den Aletsch-Gletscher.

Als Weltkulturerbe wird er beschützt, so gut das eben möglich ist. 1860 war der Gletscher noch 200 Meter dicker (siehe die Linie auf dem Bild)
Ruhetag = Wandertag

2 Kommentare

  1. Hallo ihr Beiden,
    das sind ja tolle Fotos und ein wunderschöner Reisebericht!
    Übrigens, wir kennen den kleinen Ort Mörel. Von dort sind wir voriges Jahr im Juni mit der Seilbahn zum Aletsch-Gletscher gefahren. Es lag noch meterhoch Schnee. Erschreckend, wie der Gletscher immer weniger wird.
    Gute Fahrt – wir sind schon gespannt auf den nächsten Bericht.
    Liebe Grüße
    Heidi und Henner

  2. Hallo Ihr zwei,
    am Aletschgletscher war ich auch schon, also wohl auch in Mörel – aber an den Namen kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Nur daran, dass ich den Gletscher immer noch beeindruckend fand, obwohl schon so stark abgeschmolzen…
    Freut Euch über das gute Wetter, in Oberbayern sind wir gerade „abgesoffen“ – drei Tage Dauerregen, teilweise wie aus Kübeln. Gestern um 18 Uhr hat es dann aufgehört, pünktlich zu unserer 2. „Großveranstaltung“ seit Corona Lock Down, ein tolles Konzert am Olympiasee. Man genieße die kleinen Freiheiten in diesen Zeiten…

    Weiterhin gute Fahrt!
    Doro

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