Überleben ohne tegut

Neben den Campingplätzen sind wir auf der Reise auf Lebensmittelmärkte angewiesen. Sei es für’s Frühstück, während der Fahrt um Kalorien nachzuschieben oder abends um Bier und Essenszutaten zu kaufen. Um es vorweg zu nehmen: in keinem Land muss man hungern oder verdursten. Aber die Märkte sind doch sehr unterschiedlich.

Am einfachsten war’s in Albanien. Jede noch so kleine Ortschaft hat mindestens zwei Minimärkte mit Obst, Gemüse, kaltes Bier und den Standard-Lebensmitteln. Die Läden haben jeden Tag und jede Stunde, die wir wach waren, auf.

In Polen und Rumänien hatten viele Läden Sitzgelegenheit vor dem Shop. Da konnten wir das gekaufte direkt vespern – bestens.

Schon alles verdrückt

Anfangs gab es Eier lose, zwei im Radtrikot oder 5 im Papiertütchen – für uns Sofortverbraucher sehr praktisch.

In Polen gab es noch einige Läden ohne Selbstbedienung. Die Verkäuferin stand hinter der Theke und hat alles geholt, was man haben wollte. Wie früher in Wetter, wo Tante Trinchen immer eingekauft hat.

Letzter Shop vor der Grenze in Polen
Sehr schöner Laden in Lettland – da gab es lecker Sandkuchen (wird abgewogen) und Cola.
Dies ist ein sehr einladender, geöffneter Laden in Estland – den muss man erstmal als solchen identifizieren. Die Öffnungszeiten sind auch stark: 10-20 Uhr. Nicht untypisch in Estland. Keine Ahnung, was die vor 10 machen.
Innen war alles bestens. Kaltes Bier, Schokolade und Gummibärchen.
Dorfladen in Schweden. Die Schweden-Kenner werden es wissen: In Schweden bekommt man im Supermarkt nur Bier mit 2,8% oder 3,2%. Das mit 3,2% ist doppelt so teuer wie das 2,8er (ist also nicht wirtschaftlich). Getränke mit mehr Alkohol bekommt man ausschließlich in staatlichen Läden und man muss den Pass vorzeigen.
Die Tankstelle – mein neuer Zufluchtsort. Benzin für den Kocher gibt’s hier auch.

Brot und Brötchen

Wir erwarten ja nicht, dass es morgens überall frische Mohnbrötchen vom Schäfer gibt. Aber die Situation wurde auf unserer Fahrt immer dramatischer. Im Baltikum gibt es nur vor Tagen in einer Fabrik gebackenes weiches Brot, vorgeschnitten und in Plastiktüten abgepackt. Bei Fragen wie „wann gibt es denn frisches Brot?“ schauen die VerkäuferInnen nur verständnislos. Wir waren froh, wenn wenn wir in großen Supermärkten halbwegs frisches Ciabatta abgreifen konnten.

Das waren noch Zeiten: in Montenegro für 70ct gekauft. In Schweden kostet das Weißbrot übrigens 10 mal mehr als in Albanien.

Kaffee

Ähnlich bitter sieht es bem Kaffee aus. Seit wir Albanien verlassen haben, gibt es fast nur noch Nescafé. Hier hat Nestlé nach der Wende wohl ganze Arbeit geleistet und die Länder mit einer Monokultur überzogen. Selbst in italienischen Eiscafes gibt es je nach Bestellung das passende Pulver eingerührt.

Hat aber auch sein Gutes: wir sparen Geld, weil wir unsern eigenen Kaffee kochen. In Schweden gibt es guten Filterkaffee.

Ein Kommentar

  1. Das ist ja auch das Interessante an den Lebensmittelgeschäften in anderen Ländern, besonders auf dem Land, aber man bekommt das Nötigste zum Leben. Wir sind hier verwöhnt mit dem großen Lebensmittelangebot. Aber schön, dass ihr auch Gummibärchen gefunden habt, so ist das Überleben gesichert.
    Viele Grüße Heidi und Henner

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