Neben den Campingplätzen sind wir auf der Reise auf Lebensmittelmärkte angewiesen. Sei es für’s Frühstück, während der Fahrt um Kalorien nachzuschieben oder abends um Bier und Essenszutaten zu kaufen. Um es vorweg zu nehmen: in keinem Land muss man hungern oder verdursten. Aber die Märkte sind doch sehr unterschiedlich.
Am einfachsten war’s in Albanien. Jede noch so kleine Ortschaft hat mindestens zwei Minimärkte mit Obst, Gemüse, kaltes Bier und den Standard-Lebensmitteln. Die Läden haben jeden Tag und jede Stunde, die wir wach waren, auf.
In Polen und Rumänien hatten viele Läden Sitzgelegenheit vor dem Shop. Da konnten wir das gekaufte direkt vespern – bestens.
Anfangs gab es Eier lose, zwei im Radtrikot oder 5 im Papiertütchen – für uns Sofortverbraucher sehr praktisch.
In Polen gab es noch einige Läden ohne Selbstbedienung. Die Verkäuferin stand hinter der Theke und hat alles geholt, was man haben wollte. Wie früher in Wetter, wo Tante Trinchen immer eingekauft hat.
Brot und Brötchen
Wir erwarten ja nicht, dass es morgens überall frische Mohnbrötchen vom Schäfer gibt. Aber die Situation wurde auf unserer Fahrt immer dramatischer. Im Baltikum gibt es nur vor Tagen in einer Fabrik gebackenes weiches Brot, vorgeschnitten und in Plastiktüten abgepackt. Bei Fragen wie „wann gibt es denn frisches Brot?“ schauen die VerkäuferInnen nur verständnislos. Wir waren froh, wenn wenn wir in großen Supermärkten halbwegs frisches Ciabatta abgreifen konnten.
Kaffee
Ähnlich bitter sieht es bem Kaffee aus. Seit wir Albanien verlassen haben, gibt es fast nur noch Nescafé. Hier hat Nestlé nach der Wende wohl ganze Arbeit geleistet und die Länder mit einer Monokultur überzogen. Selbst in italienischen Eiscafes gibt es je nach Bestellung das passende Pulver eingerührt.
Hat aber auch sein Gutes: wir sparen Geld, weil wir unsern eigenen Kaffee kochen. In Schweden gibt es guten Filterkaffee.
Das ist ja auch das Interessante an den Lebensmittelgeschäften in anderen Ländern, besonders auf dem Land, aber man bekommt das Nötigste zum Leben. Wir sind hier verwöhnt mit dem großen Lebensmittelangebot. Aber schön, dass ihr auch Gummibärchen gefunden habt, so ist das Überleben gesichert.
Viele Grüße Heidi und Henner